Berlin. Schönhauser Allee in Prenzlauer Berg: Berlin plant einen neuen Fußgängertunnel zwischen BVG-Hochbahnhof und den S-Bahnsteigen

Eines der größten Verkehrsinfrastruktur-Projekte im Norden Berlins bringt Vorteile für Pendler: Im Rahmen des Neubaus der Schönhauser-Allee-Brücke soll auch der heutige Verbindungstunnel zwischen dem BVG-Hochbahnhof der Linie U2 und dem darunter befindlichen Bahnsteig der Berliner Ringbahn verschwinden – und wird durch einen modernen Neubau ersetzt. So berichtete es Arne Huhn, der Leiter des Senats-Referats für Brückenbau, am Dienstag am Rande eines Ortstermins zu Brücken-Neubau-Vorhaben in Prenzlauer Berg.

Beim jetzigen Fußgänger-Korridor, den täglich Zehntausende Pendler passieren, handelt es sich um eine Konstruktion, die in den 1960er Jahren zu DDR-Zeiten entstand. Die Anlage ermöglicht es Umsteigern zwischen U- und S-Bahn, die östliche Fahrbahn der Schönhauser Allee zu unterqueren und erspart Passanten das Warten an einer oberirdischen Ampel.

Alle drei Fußgängertunnel in Prenzlauer Berg baufällig

Es handelt sich um einen von insgesamt drei Fußgängertunnels der Stationen der Berliner Ringbahn in Prenzlauer Berg. Der südlichste, an der Landsberger Allee, befindet sich aktuell in der Schlussphase einer aufwendigen Sanierung mit Aufzug zu den Bahnsteigen der BVG-Straßenbahnen. Ein zweiter Tunnel zur Unterquerung der Greifswalder Straße war Gegenstand eines jahrelangen Streits, sollte erst verfüllt und geschlossen werden, steht nun aber vor einer Modernisierung.

Im Fall der Schönhauser Allee war der Umgang mit dem vergleichsweise gut erhaltenen Durchgang bis jetzt unklar. Doch wie sich bei den Planungen der Brückengroßbaustelle herausgestellt hat, ist es nicht sinnvoll, den jetzigen Durchgang zu erhalten. Beim Abbruch und Neubau der 136 Jahre alten Brücke wird er neu errichtet und könnte je nach Planung auch eine größere Kapazität für Passanten bekommen als der jetzige Schacht.

Erste Informationsveranstaltung zum Schönhauser-Allee-Abbruch steht bevor

Anfang 2023 will der Senat bei einer ersten offiziellen Versammlung Anwohner und Geschäftsleute über das für 2025 erwartete und etwa 34 Millionen Euro teure Brückenbau-Projekt informieren.

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Schon laut der bisherigen Informationen ist absehbar, dass sich Autofahrer und Bahnreisende bis zum Ende des Jahrzehnts auf massive Einschränkungen einstellen müssen, wenn beide Hälften der Schönhauser Allee-Brücke nacheinander abgebrochen und neu errichtet werden. Weil der Generalplaner für dieses Großprojekt auch den Neubau der benachbarten Schönfließer Brücke mitbetreut, ergibt sich hier eine besondere Chance.

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