Stadtentwicklung

860.000 Euro für Pankow: Diese öden Plätze werden veredelt

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Rund um dieses Rosenbeet auf dem Herthaplatz in Pankow-Niederschönhausen gibt es viel Potenzial für einen Umbau. Dank des üppigen Budgets rollen nun im neuen Bagger an.

Rund um dieses Rosenbeet auf dem Herthaplatz in Pankow-Niederschönhausen gibt es viel Potenzial für einen Umbau. Dank des üppigen Budgets rollen nun im neuen Bagger an.

Foto: Thomas Schubert

Zwei Stadtplätze im Bezirk Pankow erhalten noch mehr Geld als erwartet. Doch für die Ertüchtigung eines dritter Orts fehlt Personal.

Berlin. Auf einmal geht es schneller als erwartet – und das Potenzial zum Aufpolieren von tristen Stadtplätzen in Pankow zeigt sich noch höher als erhofft: Insgesamt 860.000 Euro lässt das Land Berlin aus einem Förderprogramm in den Umbau von zwei Kiezorten fließen, die als hoffnungslose Fälle vor sich hindämmerten. Nun stehen dem Herthaplatz in Niederschönhausen und dem Hugenottenplatz in Französisch Buchholz glänzende Zeiten bevor. Für beide Problemorte – der eine verwildert und schmuddelig, der andere eine ungastliche Piste aus Stein – schnürt das Bezirksamt Pankow jetzt in großer Eile einen Sanierungsplan.

Der kann durchaus umfangreich geraten. Denn wie die SPD-Abgeordneten Torsten Schneider und Torsten Hofer jetzt berichten, gelang es, die Förderung aus dem Stadtplätze-Programm des Senats noch einmal deutlich aufzustocken. 500.000 Euro kommen dem Hugenottenplatz zugute, 360.000 Euro liegen für die Erneuerung des Herthaplatzes bereit. Bislang war in beiden Fällen nur der Basis-Satz von jeweils 150.000 Euro gesichert.

Nun, da die Aufstockung gesichert ist, muss der Bezirk rasch handeln, um zu vermeiden, dass die unverhoffte Chance für Investitionen wieder verfällt. Einfach losbauen, diese Option scheidet vor allem beim Hugenottenplatz aus. Denn bei diesem Stadtmittelpunkt im Nachwende-Neubaugebiet in Buchholz gilt es, das geistige Eigentum des Architekten zu wahren.

Stadtplatz-Umgestaltung in Pankow: Problem mit Urheberrecht gelöst

Laut Torsten Hofer ist dieses Problem offenbar bereits gelöst. „Das Verfahren wird unter Einbeziehung des Architekten Professor Klaus Zillich durchgeführt, der das Urheberrecht für die Gestaltung des Hugenottenplatzes innehat, die auf einen Entwurf aus dem Jahr 1996 zurückgeht“, erklärt der Abgeordnete nach Beratung mit dem Bezirksamt. Es sei vorgesehen, bis Ende 2023 die Bauplanungsunterlage fertigzustellen. 2024 erfolgt dann die Umsetzung – fast 30 Jahre nach Eröffnung des steinernen Kiezmittelpunkts, dem Bezirkspolitiker schon lange eine Belebung zuteilwerden lassen wollten.

Noch schneller funktioniert die Neugestaltung des Herthaplatzes in Niederschönhausen. Zunächst gilt es, für die vernachlässigte Grünanlage mit Rosenbeet und Spielplatz ein Landschaftsarchitekturbüro zu beauftragen. Danach startet ein Beteiligungsverfahren, so dass Anwohner Mitsprache bekommen bei der Überarbeitung des Kleinods aus Gründerzeit-Tagen. Noch 2023 starten die Bauarbeiten, mit dem Ziel, die Maßnahme 2024 abzuschließen, meldet Hofer.

Pläne für dritten Stadtplatz in Pankow müssen ruhen

Ein Wermutstropfen: Ein dritter Pankower Stadtplatz, der laut erster Planungen ebenfalls mindestens 150.000 Euro aus dem Stadtplätze-Programm des Landes Berlin erhalten sollte, bleibt vorerst unberührt. Um den alten Dorfanger von Niederschönhausen aus seiner steppenartigen Ödnis zu befreien, fehlt dem Bezirksamt Pankow derzeit das planerische Personal.

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Denn bevor der historische Anger – heute nur noch eine staubige Fläche an der Flanke eines Supermarkts – aufpoliert wird, muss der Bezirk den hier liegenden Verkehrsknotenpunkt um die Herman-Hesse-Straße anpassen. Verkehrsplaner haben vor, eine Verbindung von Fahrradstraßen vom Güllweg zur Waldstraße zu Knüpfen. Erst wenn klar wird, wie hier künftig Autos, BVG-Busse, Straßenbahnen und Fahrräder den Anger von Niederschönhausen passieren, stellen sich beim Umbau des hiesigen Kiezzentrums auch ästhetische Fragen.

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