Die Gartenlauben, in denen in Berlin-Neukölln Roma-Familien lebten, sind abgerissen worden. Das berichtete Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) am Donnerstag im Abgeordnetenhaus. „Es leben keine Roma mehr in der Kolonie an der Aronstraße“, sagte Kolat.
Eine mobile Beratungsstelle habe den Familien Hilfe angeboten. Das Problem sei, dass Roma aus Bulgarien und Rumänien noch kein Recht auf Hilfen zum Lebensunterhalt in Deutschland hätten. Vermieter nutzten ihre Situation aus und verlangten weit überhöhte Mieten.
Ab dem kommenden Jahr solle es eine neue Anlaufstelle für Roma-Familien mit Kindern in Berlin geben, kündigte Kolat an. Hier sollten sie für einige Tage Unterkunft und Hilfe bei der Wohnungssuche bekommen.
Der Schwerpunkt der Maßnahmen liege auf der gesundheitlichen Versorgung sowie der schulischen und beruflichen Eingliederung von Kindern und Jugendlichen.
Zudem wolle der Senat durch gezielte Beratung und Maßnahmen den Missbrauch der prekären Situation der Zugewanderten unterbinden – dazu gehören zum Beispiel vollkommen überteuerte Mietwohnungen, in denen die Roma leben, oder auch Frauen- und Menschenhandel.
Die Zahl der Roma in Berlin ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Sie wanderten vor allem aus Rumänien und Bulgarien zu, diese Länder gehören seit 2007 der EU an. Da die Statistiken keine Ethnien erfassen, kann die Zahl der Roma nur geschätzt werden. Der Senat geht von rund 20.000 Roma in Berlin aus.