Eingliederung

Berlin beschließt als erstes Aktionsplan für Roma

Foto: Reto Klar

Die Lage der Roma in der Stadt soll dauerhaft verbessert werden. Der Senat hat nun einen Aktionsplan für Berlin verabschiedet. Vor allem die Kinder sollen davon profitieren.

Der Aktionsplan Roma ist nach der Zustimmung des Rates der Bürgermeister jetzt endgültig vom Berliner Senat verabschiedet worden. Die rot-schwarze Landesregierung will damit die Lage ausländischer Roma in Berlin dauerhaft verbessern. Berlin sei damit das erste Bundesland, das solch einen Aktionsplan beschlossen habe, teilte Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) am Dienstag dementsprechend stolz mit.

Der Schwerpunkt der Maßnahmen liege auf der gesundheitlichen Versorgung sowie der schulischen und beruflichen Eingliederung von Kindern und Jugendlichen. Zudem wolle der Senat durch gezielte Beratung und Maßnahmen den Missbrauch der prekären Situation der Zugewanderten unterbinden – dazu gehören zum Beispiel vollkommen überteuerte Mietwohnungen, in denen die Roma leben, oder auch Frauen- und Menschenhandel. Auf diese Weise übernehme der Senat Verantwortung für die neu zugewanderten EU-Bürger, hieß es.

Vorschläge aus den Bezirken

Zwei von mehreren Vorschlägen der Bezirksbürgermeister seien in das Konzept aufgenommen worden, hieß es. So sollen einzelne Kinder- und Jugendgesundheitsdienste finanziell unterstützt werden, um die medizinischen Vorsorgeuntersuchungen nicht versicherter Kinder zu gewährleisten. Durch Anbindung an die Zentren für sexuelle Gesundheit und Familienplanung soll eine enge Betreuungskette von der Schwangerschaft über die Geburt bis zum Heranwachsenden entstehen.

Die Zahl der Roma in Berlin ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Sie wanderten vor allem aus Rumänien und Bulgarien zu, diese Länder gehören seit 2007 der EU an. Da die Statistiken keine Ethnien erfassen, kann die Zahl der Roma nur geschätzt werden. Der Senat geht von rund 20.000 Roma in Berlin aus.

( dpa/ap )