Invasive Art

Fischereiamt fängt 3800 Sumpfkrebse im Berliner Tiergarten

Eine Mitarbeiterin des Fischereiamtes schüttet gefangene Sumpfkrebse in eine Tonne

Eine Mitarbeiterin des Fischereiamtes schüttet gefangene Sumpfkrebse in eine Tonne

Foto: Paul Zinken / dpa

Wildtierexperten hatten den Bestand auf 200 Exemplare geschätzt. Die gefangenen Tiere sollen abgekocht und geschreddert werden.

Mit Kisten voller kräftig roter Sumpfkrebse ist die Fangaktion des Fischereiamtes im Berliner Tiergarten für dieses Jahr zu Ende gegangen. Insgesamt rund 3800 Exemplare der in Deutschland eigentlich nicht heimischen Krebse seien binnen gut zwei Wochen gefangen worden, sagte der Wildtierexperte der Umweltverwaltung, Derk Ehlert, am Freitag. Die Aktion zur Eindämmung des Bestandes sei deutlich erfolgreicher verlaufen als zunächst erwartet. Die Tiere werden abgekocht, geschreddert und entsorgt.

Mit dem Fang wurde die tatsächliche Ausbreitung der Krebse deutlich - ihr Bestand im Neuen See in dem Park war zunächst eher auf etwa 200 Exemplare geschätzt worden. Ins Netz gingen vorrangig mehrere Jahre alte Krebse. Die jüngeren Tiere könnten entkommen oder bereits in andere Gewässer abgewandert sein, sagte Ehlert. Das Vorkommen der Krebse im Tiergarten geht wohl auf ausgesetzte Exemplare zurück.

„Wir werden über die Wintermonate ein Konzept für nächstes Jahr entwickeln“, sagte Ehlert. Dabei geht es um die Frage, ob künftig zum Beispiel Fischer die Sumpfkrebse fangen und auch zum Verkauf anbieten dürfen. Der allgemeine Gesundheitszustand der gefangenen Tiere sei okay gewesen, so Ehlert. Untersuchungen dazu, ob ein Verzehr unbedenklich wäre, seien aber nicht gemacht worden. Über den Winter seien die Krebse nicht aktiv.

Der ursprünglich in Nordamerika heimische Sumpfkrebs steht auf einer Liste eingewanderter Arten der EU-Kommission, die potenziell schädlich sind - etwa für einheimische Arten und Ökosysteme.

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( BM/dpa )