Berlin. Kleine Tiger auf großem Ausflug: Erstmals hat sich der Nachwuchs bei den Sumatra-Tigern aus der Wurfhöhle hinaus getraut. Vielleicht lag es am warmen Sonnenschein, dass Tiger-Mama Mayang spontan beschlossen hat, mit ihren beiden Kleinen hinaus auf die Anlage zu gehen. Dort wartete schon Tiger-Vater Jae Jae und passte ganz genau auf jeden Schritt der Zwillinge auf.
„Das ist eher ungewöhnlich, dass sich der Vater so für seinen Nachwuchs interessiert“, sagt Philine Hachmeister, Sprecherin von Zoo und Tierpark. Eigentlich würden sich die männlichen Tiger aus der Aufzucht heraushalten und die Erziehung den Müttern überlassen.
Die beiden Jungtiere sind jetzt drei Wochen alt. Noch werden sie komplett in Ruhe gelassen, niemand stört sie in ihrer Wurfhöhle und ihrem Gehege. Der erste Tierarztbesuch steht nach Auskunft der Tierparksprecherin Ende Oktober an. Dann wird auch klar sein, ob es Jungs oder Mädchen sind.
Tierpark Berlin: Türen sind immer offen zur Außenanlage
Noch ist es Glückssache, die Kleinen auf der Anlage zu sehen. „Ihre Türen sind immer offen, sie können jederzeit raus“, sagt Philine Hachmeister. Aber bislang seien sie nur einmal kurz draußen gesehen worden. Die Hoffnungen sind groß, dass diese beiden Jungtiere jetzt gesund aufwachsen. Beim letzten Wurf hatten alle vier Tiere einen genetischen Defekt und mussten eingeschläfert werden. Der Vater dieser Vierlinge ist inzwischen verstorben.
Das Tiger-Männchen Jae Jae kam erst Anfang des Jahres aus Frankreich nach Berlin, um für Nachwuchs bei den seltenen Sumatra-Tigern zu sorgen. Der Kater verstand sich auf Anhieb mit dem Weibchen Mayang. Dass es mit Nachwuchs klappen könnte, war schnell klar. Schon kurz nach der Geburt hat sich Jae Jae für seinen Nachwuchs interessiert. Tierpfleger Mario Hammerschmidt hatte berichtet, dass der Tiger-Vater die beiden Jungtiere neugierig beschnuppert und sich später sogar für ein Schläfchen in die Nähe von Mayang gelegt hat. Vielleicht wird er ein besonderes aufmerksamer Tiger-Vater.
Die beiden Elterntiere können zwischen den unterschiedlichen Anlagen umherlaufen. Sie sind daher zeitweise für die Tierpark-Gäste im Alfred-Brehm-Haus nicht zu sehen. Der Sumatra-Tiger ist eine der am stärksten bedrohten Großkatzen der Erde. In den Regenwäldern Indonesiens leben heute schätzungsweise nur noch weniger als 400 – Sumatra-Tiger sind akut vom Aussterben bedroht.
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