Mord in Westend

Polizei nimmt Sohn des erschossenen Steuerberaters fest

Foto: Steffen Pletl

Ist das der Durchbruch im Fall des erschossenen Steuerberaters Ingo W.? Die Polizei hat den jüngeren Sohn am Dienstag verhaftet. Er steht unter dringendem Mordverdacht.

Mehr als zwei Monate nach dem Mord des Steuerberaters und Anwalts Ingo W. aus Westend steht der Fall vor der Aufklärung.

Die Polizei verhaftete am Dienstag gegen 13.30 Uhr den 16-jährigen Sohn Manuel L. (Name geändert). Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl wegen Mordes gegen ihn erwirkt. Als W. seine Wohnung in Westend verließ, verhafteten ihn Beamte des Mobilen Einsatzkommandos.

Wie die Polizei weiter mitteilte, habe sich aufgrund von neuen Indizien und Zeugenaussagen ein dringender Tatverdacht gegen den 16-Jährigen ergeben. Weitere Einzelheiten zum Stand des Ermittlungsverfahrens könnten derzeit nicht mitgeteilt werden.

„Das ist filigrane Arbeit gewesen“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner. Die Ermittlungsergebnisse hätten sich zu einer neuen Beweislage verdichtet. Ob DNA-Material dafür entscheidend sei, sagte Steltner nicht. Die Tatwaffe bleibt nach wie vor verschwunden.

Ingo W. war am 12. August in seiner Kanzlei erschossen worden. Kurz danach waren beide Söhne des 49-Jährigen festgenommen worden, mussten jedoch aus Mangel an Beweisen wieder auf freien Fuß gesetzt werden. Die Ermittler der 5. Mordkommission hatten jedoch weiter gegen die Jungen ermittelt.

Der verhaftete 16-Jährige – der jüngere Sohn des Steuerberaters – soll jetzt ausführlich vernommen werden. Das Ehepaar soll voneinander getrennt gelebt haben.

Erst vor gut zwei Wochen hatte die Staatsanwaltschaft mitgeteilt, dass nun auch die Witwe des Opfers als Beschuldigte gelte. Die Kripo war von Beginn an davon ausgegangen, dass die Tathintergründe im familiären Bereiche liegen dürften.

Laut Polizei würden auch die Ermittlungen gegen die Witwe und den älteren Sohn fortgeführt.

( pol )