Steglitz-Zehlendorf. Das „Frau Lüske“ in Lichterfelde-West ist kein normales Café, sondern ein charmantes Kaffeehaus, das längst als Frühstücksadresse bekannt ist.

Ein Biosupermarkt, zu dem eine Kochschule und Café gehören? Das passt. Der Markt, in dem auch schon so mancher Hobbykoch in die Küchengeheimnisse der Profis eingeweiht wurde, hat für seine vor drei Jahren eröffnete Gastronomie eine schmucke Seitenstraße nahe der umtriebigen Drakestraße in Lichterfelde gewählt. „Frau Lüske“ ist kein normales Café, vielmehr ein charmantes Kaffeehaus, das längst als Frühstücksadresse bekannt ist. Bis 14 Uhr stehen süße und herzhafte Starts in den Tag auf der Karte, „Avocado Ciabatta“, getoasteter Lachs-Bagel, Buttermilch-Pancakes oder auch Weißwurst und Brezel.

Ab 11.30 Uhr kommt warme Küche hinzu. Knusprig gebratener Schweinebauch mit Erbsenpüree und Kimchi (14,70 Euro), Wildschweinburger mit Pflaumen-Chutney (13,90 Euro) – Fleisch und Wurst auch von Brandenburger Jägern – oder Kräuterrisotto mit Artischocken (15,10 Euro). In Wohnzimmer-Atmosphäre mit gestapelten Holzscheiten, je nach Wetter auch auf der Sommerterrasse, sind die meisten Tische besetzt. Der Jungservice ist umtriebig, ganz funktioniert das Zeitmanagement aber nicht.

Aber irgendwann wird die Bestellung aufgenommen und gebracht: Rühreier mit Schmortomaten, optisch gelungen, auch wenn einige Basilikumblättchen Flecken haben. Ebenfalls von der Frühstückskarte stammt die Reis-Bowl mit Edamame und Algensalat – der Bowl-Trend ist im Süden Berlins angekommen. Leider fehlt ein Sößchen, und der Reis ist sehr trocken. Der mit Miso geröstete Blumenkohl ist ein in sich gelungenes Element, dominiert aber zu sehr. Vielleicht waren die beiden Gerichte nicht die beste Wahl, die übrigen Gäste schienen zufrieden.

„Frau Lüske“, Baseler Str. 46, Lichterfelde-West, Mo.–Sbd. 9–23, So. 9–18 Uhr, Tel. 86 20 04 80, fraulueske.de