Kreuzberg. Im Restaurant des im letzten Jahr eröffneten Hotels Orania Berlin in Kreuzberg serviert Sternekoch Philipp Vogel moderne Küche auf auf hohem Niveau.

Ein drastisches Sinnbild für den Wandel im Zentrum der Stadt ist das „Orania“ am Oranienplatz. Jahrelang eine Schmuddelecke, jetzt Nobelhotel mit Restaurant. Dass so ein Gegensatz einigen nicht passt, bezeugen von Steinwürfen zersplitterte Scheiben. Sie wurden nicht ersetzt. „Das sorgt nur für neue Würfe“, erklärt der Kellner lakonisch. Schon vor mehr als 30 Jahren gab es Protest gegen Luxussanierung und Gentrifizierung der Oranienstraße. Damals verzogen sich die Restaurantbetreiber, heute bleiben sie. Es ist ein krasser Gegensatz zwischen dem rauen Draußen und dem edlen Innen. Gedämpfte Atmosphäre, erstklassige Einrichtung, großzügig der Barbereich für Lunch und Snack. In einer Ecke ein Flügel, hier finden auch Konzerte kleiner Formationen statt.

Die Küche von Philipp Vogel, der in Wien einen Stern erkochte, präsentiert sich auf hohem Niveau. Angekündigt wird sie auf einem unhandlichen Klippblock, der einzige Kritikpunkt im „Orania“. Ansonsten begleitete ein perfekter Service durch den Lunch, zurückhaltend und aufmerksam, Leitungswasser wurde in der Karaffe serviert.

Abends kann man sich das „Orania“ nicht unter 20 Euro leisten, mittags von Montag bis Freitag bedingt. Beispielsweise mit einer großen Portion Pasta mit Rahmpfifferlingen, Tomaten und Zwiebeln, 18 Euro. Die frischen Tagliatelle stammten von dem Edelhersteller Fernando Pensato. Es gibt zudem eine Karte, auf der von Mittag bis 22.30 Uhr Snacks wie Salatherzen mit Blauschimmelkäse und Kaffeearomen angeboten werden oder ein Pulposalat, beide neun Euro. Letzterer beeindruckte mit butterzarten, kurz angebratenen Pulpo-stückchen, begleitet von gehäuteten, in Gin marinierten Kirschtomaten.

Orania Restaurant Oranienplatz 17, Telefon: 69 53 96 80, Lunch und Snack täglich ab 12, Restaurant ab 18.30 Uhr, www.orania.berlin