Zum Tag der deutschen Einheit, der am 17. Juni 1989 noch an den Arbeiteraufstand in Ost-Berlin im Jahr 1953 erinnerte, wurden unterschiedliche Auffassungen geäußert.
Berlins Regierender Bürgermeister Walter Momper (SPD) sagte, Auslöser des Aufstandes sei nicht der Wunsch nach Wiedervereinigung gewesen, sondern die Auflehnung gegen die stalinistische Bürokratie sowie Forderungen nach Rede- und Pressefreiheit und freien Wahlen.
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Jürgen Schmude forderte, den Feiertag abzuschaffen. Berlins CDU-Landeschef Eberhard Diepgen warnte davor, den Tag der deutschen Einheit als Ausdruck des Kalten Krieges misszuverstehen.
Die „Junge Welt“, Organ der DDR-Jugendorganisation FDJ, bekräftigte hingegen, dass es sich bei dem Aufstand am 17. Juni 1953 um eine versuchte „Konterrevolution“ und einen gescheiterten Putschversuch gehandelt habe.