Die Schüler in der DDR sollen noch stärker vom Klassenstandpunkt unterrichtet werden. Kern dieses Klassenstandpunktes war die Anerkennung der historischen Mission der Arbeiterklasse zur Befreiung der Menschheit von Ausbeutung und Unterdrückung durch die Kapitalisten.
DDR-Volksbildungsministerin Margot Honecker – seit 1953 Ehefrau von Staats- und Parteichef Erich Honecker und als verbissene Ideologin bekannt – sagte am 13. Juni 1989 auf einem Kongress in Ost-Berlin, Kinder dürften nicht in der Illusion aufwachsen, es gebe keine Feinde mehr und der Klassenkampf sei beseitigt. „Unsere Zeit ist eine kämpferische Zeit, sie braucht eine Jugend, die kämpfen kann, wenn nötig mit der Waffe in der Hand“, sagte Honecker. Hinter dem westlichen „Geschwätz“ von pluralistischem Sozialismus verberge sich „nur zu offensichtlich, uns die Rückkehr zu bürgerlichen Verhältnissen anzupreisen“.