Die Konferenz der evangelischen Kirchenleitung in der DDR hat an die Staatsführung appelliert, Eingaben und Proteste der Bevölkerung wegen der Kommunalwahlen vom 7. Mai korrekt und schnell zu beantworten. Angesichts der von kirchlichen Gruppen registrierten Differenzen zwischen den Ergebnissen in den Wahllokalen und dem amtlichen Wahlergebnis empfahl die Konferenz in einer am 6. Juni 1989 veröffentlichten Erklärung eine Neugestaltung des Wahlsystems.
Darin heißt es: „Der Konferenz sind besorgte Anfragen zu einzelnen Ergebnissen der Kommunalwahlen vorgetragen worden. Viele Eingaben sind an staatliche Stellen und an Kirchenleitungen gerichtet worden. Die Besorgnis wird durch Antworten staatlicher Organe, es sei alles korrekt verlaufen, und durch die gelegentliche Ankündigung, die Eingeber müssten sich für ihr Verhalten verantworten, noch verstärkt.