Die von US-Präsident George Bush erhobene Forderung, dass die Mauer in Berlin beseitigt werden müsse, hat auf östlicher Seite unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Der Moskauer Fernsehkommentator Wladimir Posner sagte am 1. Juni 1989 in einer BBC-Direktsendung: „Wir können der DDR nicht befehlen, die Mauer einzureißen. Wenn der amerikanische Präsident das wünscht, dann sollte er sich nicht an uns, sondern direkt an Ost-Berlin wenden.“
Moskau sei für die Angelegenheit nicht zuständig. Auf der Pariser KSZE-Konferenz sagte der sowjetische Vertreter Juri Kaschlow, die Mauer stehe den Ost-West-Beziehungen nicht im Wege. Sie sei „keine Mauer, sondern eine Grenze, wie andere Staaten Flüsse, Meere oder Berge als Grenzen haben“. In Ost-Berlin sagte ein Sprecher des Außenministeriums, die Äußerungen Bushs seien wenig geeignet, die Entspannung zu fördern.