Berlin. Für rund 200.000 Studierende in Berlin beginnt das Wintersemester. Die wichtigsten Änderungen und Tipps.
Rund 200.000 Studierende starten am 1. Oktober an den Berliner Universitäten und Fachhochschulen in ein neues Semester. Die Hauptstadt bietet den Studentinnen und Studenten vielfältige Möglichkeiten, stellt sie aber – zum Beispiel bei der Wohnungssuche – auch immer wieder vor Probleme. Die Berliner Morgenpost beantwortet die wichtigsten Fragen rund um das Studentenleben in Berlin.
Wer darf welches Verkehrmittel im öffentlichen Personennahverkehr nutzen?
In diesem Bereich gibt es ab dem 1. Oktober tatsächlich eine gravierende Änderung: Etwa 55.000 Studierende haben in Berlin keinSemesterticket mehr. Grund: Die Technische Universität Berlin (TU), die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) und die Universität der Künste (Udk) haben entschieden, den Vertrag mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) auszusetzen. Studentinnen und Studenten der anderen Hochschulen (Humboldt-Universität, Freie Universität etc.) haben durch ihren Semesterbeitrag weiterhin ein Ticket für den A-B-C-Bereich und können auch ein Fahrrad mitnehmen.
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Als Alternative für die Studierenden ohne Ticket schlägt der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der TU vor, für 49 Euro das Deutschlandticket zu erwerben. Auch das gerade beschlossene 29-Euro-Ticket könnte ab dem Frühsommer 2024 für Studierende attraktiv sein. Hier sieht Marcel Hopp, wissenschaftspolitischer Sprecher der SPD, allerdings auch nach der Entscheidung für das Ticket noch Redebedarf. „Studentinnen und Studenten wohnen oft außerhalb und sind sehr mobil, sie brauchen ein Ticket für den A-B-C-Bereich mit Fahrradmitnahme“, so Hopp. Auch über den Preis müsse noch verhandelt werden. „Wenn das Ticket für alle 29 Euro kostet, müsste es im Sinne der sozialen Staffelung für die Studierenden günstiger angeboten werden.“
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Wo wohnen Studenten am besten?
Es ist ein altbekanntes Problem: die Wohnungsnot in Berlin. Vor allem für Studierende ist es häufig schwierig, eine bezahlbare Unterkunft zu finden. Wer keine Kontakte in Berlin hat, kann im Rahmen der Wohnungssuche natürlich ganz altmodisch einen Aushang in der Universität machen, sich auf ein Zimmer im Studentenwohnheim bewerben oder auf Portalen wie WG-Gesucht oder ImmoScout24 nach einer Bleibe suchen. Obwohl das auf den ersten Blick meist aussichtslos erscheint, zahlt sich die Geduld oft aus, wenn man nach den ersten Absagen nicht gleich aufgibt. Eine weitere Möglichkeit bietet bei der Wohnungssuche heutzutage auch Social Media. Nicht nur auf Instagram kann ein Wohnung-Gesucht-Post Erfolg haben, sondern auch die zahlreichen Uni-WhatsApp-Gruppen – in denen man meistens schon während der Einführungswoche landet und in denen teilweise mehrere Hundert Mitglieder sind – eignen sich dafür hervorragend.
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Wo gibt es Studenten-Rabatt?
Finanzielle Probleme und Geldnot kennen in Zeiten der Energiekrise und Inflation wohl leider die meisten Studierenden in Berlin. Viele wissen jedoch gar nicht, wo sie dank ihres Studierendenstatus überall Vergünstigungen erhalten können. So lassen sich Berlins staatliche Museen wie die Alte Nationalgalerie, das Pergamonmuseum und die Kunstbibliothek für Studierende zum Beispiel zum halben Preis besuchen. Darüber hinaus gibt es in fast allen kulturellen Einrichtungen wie Theatern, Konzertsälen und einigen Kinos Rabatte für Studierende. Am besten fragt man während des Ticketkaufes einfach nach!
Wie kann ich günstig essen?

Auch wenn es für die Berliner Freizeitaktivitäten etliche Rabatte gibt, ist und bleibt ein großer Kostenfaktor der Einkauf von Lebensmitteln. Doch auch am täglichen Essen lässt sich sparen. Der naheliegendste und effektivste Tipp ist hierbei die Uni-Mensa. Das Studierendenwerk bietet in den meisten Berliner Hochschulen und Universitäten nämlich täglich ein umfangreiches Essensangebot zu Spottpreisen an. Einen kleinen Salat gibt es für Studierende zum Beispiel schon für 75 Cent, Hauptspeisen ab 1,45 Euro und Desserts ab 70 Cent. Wer täglich in der Uni zu Mittag isst, spart also eine Menge Geld. Auch mit Angeboten wie „Too Good To Go“ ist das möglich. Denn dadurch können Kunden unverkaufte, überschüssige Lebensmittel aus Restaurants und Geschäften zu einem vergünstigten Preis kaufen und hinsichtlich der geretteten Lebensmittel nebenbei sogar noch etwas Gutes tun.
Wo können sich Studenten fit halten?
Eine sehr günstige Möglichkeit, sich sportlich zu betätigen, ist der Hochschulsport, der allen Studierenden offen steht. Das Angebot ist schier grenzenlos. Es reicht von Aerobic über Badminton, Paartanz, Beachvolleyball und Capoeira bis hin zu Reitsport, Fechten, Fitness, Klettern und Yoga. Die Preise für die Kurse variieren, sind aber grundsätzlich sehr moderat. Ein Beispiel: Das Semesterabo (sechs Monate) bei Campusfit in Mitte kostet insgesamt 90 Euro für Studierende. Aber auch andere Fitnessstudios bieten Rabatte für Studenten an. Bei McFit bekommen Studenten beispielsweise zehn Prozent Rabatt auf ihre Mitgliedschaft, wenn sie ihre Immatrikulationsbescheinigung vorlegen.
Wo gibt es Nebenjobs für Studierende?
Wer keine Lust hat, ständig aufs Geld gucken zu müssen, sollte darüber nachdenken, während des Studiums zu arbeiten. Die erste Anlaufstelle für einen Studentenjob ist natürlich das Internet. Über verschiedenste Portale wie Campusjäger oder Stellenwerk lassen sich in fast allen Branchen Werkstudentenjobs und Praktika finden, auf die man sich oft auch gleich online bewerben kann. Für Studierende höherer Semester bietet sich außerdem die Möglichkeit, einen Nebenjob an der Universität auszuüben. Häufig werden Tutoren und Mentoren gesucht, die zum Beispiel in einem bestimmten Fachbereich mitarbeiten und Studierende aus niedrigeren Semestern unterstützen.
Wie finden Studenten schnell Freunde?
Wer zum Studieren in eine fremde Stadt zieht, ist meistens nicht nur gespannt auf das neue Studium, sondern hofft auch darauf, neue Freunde zu finden. Die Gelegenheit dafür bietet sich zum Glück schon in der Einführungswoche, die an allen Berliner Universitäten vor Beginn des ersten Semesters angeboten wird. Neben Informationsveranstaltungen steht darin nämlich das Kennenlernen der Kommilitonen auf dem Programm. Auch die Semesterauftakt-Partys, die in verschiedenen Berliner Clubs stattfinden, eignen sich dafür bestens. Über das erwähnte Sportprogramm des Hochschulsportes kann man im Laufe des Semesters außerdem unkompliziert und universitätsübergreifend Studierende kennenlernen.