Letzte Generation

Klimaaktivisten aus Berliner Hauptquartier rausgeworfen

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Joachim Fahrun
Letzte Generation kündigt Blockade-Wellen an: Polizei will konsequent vorgehen

Letzte Generation kündigt Blockade-Wellen an: Polizei will konsequent vorgehen

In den vergangenen Wochen konzentrierten sich die Klimaschutz-Demonstranten der Gruppe Letzte Generation auf Bayern. Nun ist wieder Berlin an der Reihe. In mehreren Wochen will die Gruppe mit konzertierten Aktionen Teile der Stadt lahmlegen.

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Die Klimaaktivisten wollten im SEZ an der Landsberger Allee ihre Berliner Zentrale einrichten. Nun erfolgte der plötzliche Rauswurf.

  • Die Klimaaktivisten der Letzten Generation planen ab kommenden Montag in Berlin neue Blockaden
  • Als Basis ihrer Aktionen sollte das ehemalige Sport- und Erholungszentrum (SEZ) dienen
  • Doch nun wurden die Klimaaktivisten aus ihrer Zentrale rausgeworfen

Berlin. Die Klimaschutz-Aktivisten der Letzten Generation stehen unter Druck: Für die groß angekündigte Protestwelle auf Berlins Straßen brauchen sie einen Ort, wo sie ihre Mitstreiter sammeln, schulen, verköstigen und unterbringen können. Der Plan, ihre Zentrale im ehemaligen Sport- und Erholungszentrum (SEZ) an der Landsberger Allee einzurichten, ist Anfang der Woche geplatzt.

SEZ-Eigner Rainer Löhnitz beziehungsweise dessen Generalmieter-Gesellschaft haben den Mietvertrag für die Tischtennishalle aufgekündigt. Die KUEÖ gGmbH, die den Aktivisten als operatives Instrument dient, hatte die Halle samt angrenzender Grünflächen bis Ende November mieten wollen, dem Vernehmen nach für 25.000 Euro. Es gehe um Schulungen und Teambuilding, erfuhren die SEZ-Leute, die Aktionszeiten seien 7 bis 23 Uhr.

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Letzte Generation in Berlin: Bio-Toiletten und Freiluft-Waschbecken waren schon aufgebaut

Als sie sahen, dass die Aktivisten bergeweise Matratzen abluden und gefragt wurden, wo die Duschen seien, wurden sie misstrauisch. Zuvor hatten die Mieter schon mehrere Bioklos aufgebaut und Freiluft-Waschbecken installiert. Löhnitz und seien Leute machten einen Rückzieher. „Ich kann hier kein illegales Hotel laufen lassen“, sagte der Eigentümer, der seit Jahren mit dem Land Berlin über eine Rückgabe des früheren DDR-Spaßbades prozessiert, das er 2003 für einen Euro erworben hatte.

Jetzt lagern Matten, Pfannen, Gaskocher, Plastikstühle, Salzstangen und sogar Zimmerpflanzen im Gang und warten darauf, von den Klimaaktivisten abgeholt zu werden. Dass sie neue Räume in einem bekannten Kulturort im Berliner Osten bekommen sollen, wurde dort auf Nachfrage nicht bestätigt. Wie es von der Letzten Generation hieß, werde man die Gemeinschaftsküche zunächst am Anton-Saefkow-Park in Prenzlauer Berg aufbauen. Schlafplätze für die Aktivisten von außerhalb werden dringend gesucht.

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