Berlin. Wie bereits im Vorjahr sind in der Silvesternacht in Berlin die Sicherheitskräfte erneut angegriffen worden. An der Pallasstraße Ecke Potsdamer Straße in Schöneberg bewarfen Jugendliche Polizisten gezielt mit Feuerwerkskörpern.
Auch wurde wahllos auf andere Personen gezielt. Zum Glück wurde niemand verletzt. Erst am vergangenen Sonnabend war es zu einem ähnlichen Vorfall gekommen.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) kritisierte, dass es sich zu einem "Trendsport" entwickelt hätte, Polizisten an Silvester zu attackieren. Die Intensität der Angriffe nehme zu. Der Rechtsstaat habe es bisher versäumt, den Angreifern klare Grenzen aufzuzeigen. Damit werde auch von dieser Seite mit dem Leben von Polizisten gespielt.
Rettungssanitäter mit Schusswaffen bedroht
Auch die Feuerwehr berichtete über Angriffe auf Einsatzkräfte. Die Besatzung eines Rettungswagens der Berliner Feuerwehr wurde am Neujahrsmorgen von Unbekannten mit Schusswaffen bedroht. Wie ein Sprecher mitteilte, ereignete sich der Vorfall an der Rosmarinstraße in Mitte. Die Feuerwehrleute hätten die Polizei alarmiert, diese habe zwei scharfe Schusswaffen sichergestellt, hieß es. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht mitgeteilt.
Im Berliner Stadtteil Lichtenrade wurde ein Feuerwehrmann bei einem Einsatz durch einen Faustschlag ins Gesicht verletzt, in Charlottenburg erlitt ein weiterer Retter Verletzungen durch einen Feuerwerkskörper.
Die Feuerwehr nannte am Morgen die Zahl von acht Angriffen auf Einsatzkräfte und 57 Angriffen auf Einsatzfahrzeuge mit erheblichen Sachschäden. Dies mache „sehr nachdenklich und betroffen“, hieß seitens des Sprechers.
Silvesterrakete explodiert in Krankenwagen
Eine Feuerwerksrakete durchschlug am Silvesterabend in Mitte ein Seitenfenster eines Krankenwagens und explodierte im hinteren Innenraum. Bei dem Vorfall in der Nähe der Partymeile am Brandenburger Tor wurde niemand verletzt, denn der Patientenraum war leer, wie ein Feuerwehrsprecher sagte. Die beiden Sanitäter saßen vorn in der Fahrerkabine des bereitstehenden Rettungsfahrzeugs. Ungeklärt blieb, ob die Silvesterrakete auf Irrflug war oder gezielt auf das Krankenauto abgefeuert wurde.
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