BVG in Neukölln

U-Bahnhof Rudow – Ohne Asbest zum BER

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Lorenz Vossen
„Mikado“: So soll der U-Bahnhof Rudow nach dem Umbau aussehen

„Mikado“: So soll der U-Bahnhof Rudow nach dem Umbau aussehen

Foto: BVG / BM

In und um die Station in Neukölln wird seit zwei Jahren gebaut. Aktuell arbeitet sich die BVG an einer Plage aus den 70er-Jahren ab.

Hat man das schon mal gehört? „Die Verzögerung beim Flughafen kam uns gelegen“, sagt Uwe Kutscher. Der Bauchef der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) steht am neuen Eingang des Bahnhofs Rudow, der noch halb Baustelle ist. Seit 2014 baut die BVG die Station für zehn Millionen Euro um. Der Beginn verzögerte sich wegen Planungsproblemen, doch Stand heute sollen alle Arbeiten im Herbst 2017 abgeschlossen sein – also vor Eröffnung des BER.

Flugreisende steigen von der U7 in Busse um

Und das ist wichtig. Dem Bahnhof im Süden Neuköllns kommt mit dem neuen Airport eine besondere Bedeutung zu. Flugreisende steigen hier von der U7 in Busse um, die im Zehn-Minuten-Takt zum neuen Großflughafen fahren. Die Zahl der Fahrgäste wird laut Prognosen von 2.000 auf 10.000 am Tag steigen.

„Schon nach der Wende war es hier zu eng“, erklärt Kutscher. Am Ende entschied die BVG, zu den drei bisherigen zwei neue Zugänge zu bauen, die nur dem BER-Verkehr dienen. Eine dezentrale Lösung statt – wie ebenfalls erwägt – ein zentrales Eingangsgebäude.

Zugang Nummer eins auf der Südseite der Neuköllner Straße soll im Dezember fertig sein, dazu gehört eine verglaste, überdachte Haltestelle. Hier hatte es im Bezirk Beschwerden gegeben, da für den Bau Platanen gefällt werden mussten. Die BVG behält sich dennoch vor, die Haltestelle je nach BER-Passagieraufkommen zu erweitern, auch wenn dafür weitere Bäume weichen müssen.

Asbestverseuchte Platten aus den 70ern

Auch die Beeinträchtigungen des Verkehrsknotenpunkts Rudower Spinne durch die Bauarbeiten wurden bemängelt; parallel zu der BVG arbeiten die Wasserbetriebe an einer Hauptdruckleitung. Dass zeitgleich gearbeitet wird, verkürzt indes die gesamte Dauer der Arbeiten.

In den Endzügen befindet sich die BVG unter der Erde. Als der Bahnhof Rudow in den 70er-Jahren gebaut wurde, waren Eternitplatten der letzte Schrei. Dass sie leider asbestverseucht sind, war damals nicht bekannt. Wie an anderen Bahnhöfen aus dieser Zeit auch, entfernt die BVG in Rudow die orangeroten Platten mit einigem Aufwand. An selber Stelle werden die Wände schließlich blau gestrichen, darauf kommen verzweigte Linien aus Edelstahl.

Ab Ende November endet Ersatzverkehr bei U7 und U2

„Mikado“ nennt die BVG dieses Muster, das in seiner Anmutung an das Thema Flughafen erinnern soll. Auf dem Boden wurde heller Granit verlegt, die Verteilerhalle wurde vergrößert, die Läden dort erwartet ebenfalls eine „Aufhübschung“. Am 28. November sind die Arbeiten weitestgehend abgeschlossen, dann fährt auch die U7 zwischen Rudow und Zwicker Damm wieder.

Nach Plan läuft es laut BVG auch bei der U2. Zwischen Olympiastadion und Ruhleben wurde der Bahndamm saniert. Am 25. November fahren die Züge hier wieder wie gehabt.