Hier lebten Königinnen und Könige, Kurfürsten und Gutsherren: Heute können Besucher die vielen Schlösser und Schlossgärten betreten.

Wannsee: Die Insel mit dem weißen Märchenschlösschen

Ein ruinenartiges Lustschloss von 1794, ein von Peter Joseph Lenné nach englischem Vorbild gestalteter Landschaftspark, Pfauen und andere Tiere – die per Fähre zu erreichende Pfaueninsel hat viel zu bieten. Hörstationen informieren über die Inselgeschichte, die Toncollagen kann man sich herunterladen (www.luise.tomis.mobi). Die Dauerausstellung in der Meierei informiert seit Frühjahr über den Glasmacher und Alchemisten Johann Kunkel.

Pfaueininsel Nikolskoer Weg, Wannsee, Bus 218 Pfaueninsel, tägl. 9–20, Sept. bis 19 Uhr, 4 Euro, erm. 3 Euro inkl. Fähre und Parkplan, Familienführung (Kinder 6–10 J.) 25.9., 14.30 Uhr, Tel. (0331) 96 94-200, www.spsg.de

Mitte: Zusehen, wie mitten in der Stadt ein Schloss entsteht

Die Baustelle des Berliner Stadtschlosses
Die Baustelle des Berliner Stadtschlosses © dpa | Sophia Kembowski

Der Wiederaufbau des Berliner Schlosses geht zusehends voran. Die Struktur mit barocken Stadtfassaden und Kuppel, das Innere wird modern, ist inzwischen erkennbar. In der benachbarten Humboldt-Box kann man sich über die Geschichte des Schlosses und den Wiederaufbau informieren. Anfang November startet die Ausstellungsreihe „Open the Box – Be Humboldt“, die einen Vorgeschmack auf die künftige Nutzung als Zentrum für Kunst, Kultur, Wissenschaft und Bildung geben wird.

Berliner Schloss – Humboldt-Forum und Humboldt-Box Schlossplatz 5, Mitte, tägl. 10–19 Uhr, Eintritt frei, berliner-schloss.de, www.humboldt-forum.de, www.humboldt-box.com

Charlottenburg: Ein Besuch ist trotz Sanierung möglich

In der größten erhaltenen Hohenzollern-Residenz, die als Sommersitz für die erste preußische Königin, Sophie Charlotte, errichtet wurde, haben alle preußischen Könige gelebt. Auch wenn derzeit die Fassaden des Alten Schlosses und der Großen Orangerie saniert werden, sind die Gebäude zugänglich. Immer wieder einen Besuch wert sind auch das Mausoleum von Königin Luise und natürlich der Schlosspark.

Schloss Charlottenburg Spandauer Damm 10–22, Charlottenburg, Bus 309, M45 Schloss Charlottenburg, Bus 109, M45 Luisenplatz/Schloss Charlottenburg, Di.–So. 10–18 Uhr, 10 Euro, erm. 7 Euro inkl. Führung oder Audioguide, Tel. (0331) 96 94-200, www.spsg.de

Britz: Originalgetreu rekonstruierte Räume

DAs Schloss Britz
DAs Schloss Britz © Michael Brunner | Michael Brunner

Wie man repräsentativ in der Gründerzeit wohnte, wird im Schloss Britz gezeigt. In dem Anfang des 18. Jahrhunderts erbauten Herrenhaus wurden die Räumlichkeiten des 19. Jahrhunderts originalgetreu rekonstruiert. Im rund 300 Jahre alten Gutspark kann man auf verschlungenen Wegen unter alten Bäumen spazieren. Es finden auch Ausstellungen und Konzerte statt.

Schloss und Gutspark Britz Alt-Britz 73, Britz, Bus M44, M46 Fulhamer Allee, Schloss: Di.–So. 11–18 Uhr, 3 Euro, erm. 2 Euro, bis 12 J. frei, Tel. 609 79 23-0, www.schlossbritz.de

Köpenick: Barockbau mit Kunstgewerbemuseum

Auf einer Halbinsel in der Dahme liegt das hübsche Schloss Köpenick samt kleinem Park. Es wurde 1677 bis 1690 als dreigeschossiger Barockbau erbaut und diente den Hohenzollern als Sommerresidenz und Jagdschloss. Das Herrschaftsgebäude beherhergt ein Kunstgewerbemuseum, derzeit mit einer Ausstellung über den barocken Lackkunst-Meister Gérard Dagly. Führungen finden jeden 1., 3. und 5. Sonntag im Monat statt (14.30 Uhr).

Schloss Köpenick Schlossinsel 1, Köpenick, Tram 27, 60, 61, 62, 67, Bus 164, 167 Schlossplatz Köpenick, 6 Euro, erm. 3 Euro, Tel. 266 42 42 42, www.smb.museum

Friedrichsfelde: Heute und morgen Rokoko-Fest

Pelikane im Tierpark vor dem Schloss Friedrichsfelde
Pelikane im Tierpark vor dem Schloss Friedrichsfelde © dpa Picture-Alliance / Soeren Stache

Auf dem Gelände des Tierparks befindet sich auch das 1684/85 erbaute Schloss Friedrichsfelde. Hier wohnten Schlossherren wie Ferdinand Prinz von Preußen und wurden Besucher wie Napoleon Bonaparte empfangen. Im Schloss findet am 20. und 21.8., 10–17 Uhr, mit dem „7. Große Rokoko-Fest“ ein großes Kostümfest statt; der Eintritt ist im Tierpark-Eintritt enthalten.

Schloss Friedrichsfelde Am Tierpark 125, Friedrichsfelde, U5 Tierpark, Di.–So. 10–18 Uhr, 13 Euro, erm. 9 Euro, 4–15 J. 6,50 Euro, Tel. 51 53 14 07, www.schloss-friedrichsfelde.de

Grunewald: Jagdgeschichte und Cranach-Sammlung

Das Jadgschloss Grunewald am Grunewaldsee ist ein Kleinod. Im Jagdzeugmagazin kann man sich über die Geschichte der höfischen Jagd im Grunewald informieren. Kurfürst Joachim II. von Brandenburg hatte das Schloss 1542/43 für seine Jagdaufenthalte errichten lassen. Heute ist es das älteste erhaltene Schloss in Berlin. Zu sehen ist etwa auch die größte Cranach-Sammlung der Stadt.

Jagdschloss Grunewald Hüttenweg 100, Wannsee, Bus 115 Pücklerstraße, Di.–So. 10–18 Uhr, 6 Euro, erm. 5 Euro, Tel. (0331) 96 94-200, www.spsg.de

Tiergarten: Dieses Schloss lässt sich nur virtuell besichtigen

Blick auf das Schloss Bellevue
Blick auf das Schloss Bellevue © dpa | Kay Nietfeld

Staatsoberhaupt müsste man sein. Dann könnte man im Schloss Bellevue residieren. Es ist der Amtssitz des deutschen Bundespräsidenten. Das mit seinem Haupt- und zwei Seitenflügeln Ende des 18. Jahrhunderts nach Plänen von Michael Philipp Boumann errichtete neoklassizistische Schloss ist zwar nicht öffentlich zugänglich, dafür kann man es auf der Homepage des Bundespräsidenten www.bundespraesident.de virtuell besichtigen.

Schloss Bellevue Spreeweg 1, Tiergarten, Bus 100, 187 Schloss Bellevue, Führungen ( 9 Monate Vorlauf!) unter besucherdienst@ bpra.bund.de

Schönhausen: Sommerresidenz von Königin Elisabeth Christine

Vom Barock bis heute, von der königlichen Residenz bis zum Tagungsort des „Runden Tisches“ in der Wendezeit, in Schönhausen spiegelt sich Zeitgeschichte wider. Die preußische Königin Elisabeth Christine nutzte das Schloss in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts mehr als 50 Jahre als Sommerresidenz. In den 50er-Jahren wurde der Park zu einem der schönsten modernen Gärten Berlins umgestaltet (Führung 18.9., 11 Uhr).

Schloss Schönhausen Tschaikowskistr. 1, Schönhausen, Tram M1, Bus 107, 250 Tschaikowskistraße, Di.–So. 10–18 Uhr, 6 Euro, erm. 5 Euro, Tel. (0331) 96 94-200, www.spsg.de