Architektur

So sieht Berlins Hochhaus der Zukunft aus

| Lesedauer: 2 Minuten
Sabine Gundlach
Wunschstandort am Wasser: Der Wohnturm nach dem Entwurf von Christoph Langhof ist bisher nur eine Vision. Langhof würde den 18-Geschosser am liebsten an der Lohmüleninsel zwischen Spree und Landwehrkanal sehen

Wunschstandort am Wasser: Der Wohnturm nach dem Entwurf von Christoph Langhof ist bisher nur eine Vision. Langhof würde den 18-Geschosser am liebsten an der Lohmüleninsel zwischen Spree und Landwehrkanal sehen

Foto: Credit: Langhof / obs/LANGHOF®/Credit: Langhof

Die Planer des Upper West nahe der Gedächtniskirche entwickeln einen 18-geschossigen Wohnturm in Form einer Pyramide.

Wie ein Gebäude, das sich in seine Umgebung einschmiegt, so, wie das Projekt in der Präsentation des Planers angepriesen wird, sieht der Entwurf nicht gerade aus. Aber ein Hingucker ist der von Christoph Langhof entwickelte 65 Meter hohe 18-Geschosser in seiner besonderen Form allemal. Der prominente Hochhaus-Architekt vergleicht seinen gläsernen Wohnturm mit einer Pyramide, weil sich der Bau nach oben hin verjüngt.

Vor allem aber bringt sich Langhof, dessen „Upper West“-Hochhaus neben der Gedächtniskirche in der City-West aktuell deutlich in die Höhe wächst, mit seinem „visionären Hochhaus 2.0“ erneut wieder in die Hochhaus-Debatte von Berlin ein.

>> Interaktiv: Berlins neue Skyline

Gebäudetechnik wird im Bauch des Wohnturms

Sein Epsilon genannter Hochhaustypus sei effizient, energetisch und essentiell sagt Langhof und stapelt damit auch sprachlich die Erwartungen ganz schön hoch. Was denn das originär Visionäre seines Entwurfs sei? „Die wesentliche Idee ist, dass wir die gesamte Gebäudetechnik, Lagerräume, Parkplätze für Elektroautos oder auch Fahrradstellplätze nicht mehr wir üblich in Untergeschossen unterbringen, sondern stattdessen im Bauch des Gebäudes“, antwortet Langhof auf Nachfrage der Berliner Morgenpost.

Gerade das Bauen im Untergrund sei in Berlin oft sehr aufwändig und ein extremer Kostenfaktor. Als Funktionsflächen dienen bei dem Wohnturm deshalb jene Gebäudeteile, die ohnehin schwer zu belichten sind. Statt mehrerer Untergeschosse, sei deshalb wenn, dann höchstens nur noch eins nötig, was der Architekt auch als ökologischen Pluspunkt anführt. Heizung, Klimatisierung und Strom sollen primär mit Hilfe hauseigener Solar- und Windenergie bestritten werden.

Dichte Bebauung und dennoch genug Abstandsfläche

„Gerade rasant wachsende Großstädte wie Berlin, München, Hamburg oder Frankfurt sind ideale Standorte für das Epsilon. Hier ist der Bedarf an innovativen Wohnkonzepten angesichts knapper Bauflächen und Wohnungsnot besonders gefragt“, sagt der Architekt. Die nach oben hin verschlankte Form des Wohnturms ermögliche eine dichte Bebauung unter gleichzeitiger Einhaltung der Vorschriften hinsichtlich der festgelegten Abstandsflächen. Vertikale Gärten und eine Fassadenbegrünung sollen „maßgeblich zur ökologischen Aufewrtung des städtischen Umfelds beitzragen“.

Einen Investor oder gar konkreten Bauplan für das „Hochhaus der Zukunft“, wie Langhof seine Vision nennt, hat der Planer allerdings noch nicht. Bislang existiert das Projekt erst einmal nur als Idee in Form attraktiver Visualisierungen. Aber einen Wunschstandort kann Langhof sofort benennen: „Das Areal an der Lohmühleninsel zwischen Landwehrkanal und Spree wäre ein idealer Ort für das Projekt“, so Langhof.