Neujahrskonzert

Berliner Bischof Dröge: "Deutschland muss Werte verteidigen"

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Berlins Landesbischof Markus Dröge

Berlins Landesbischof Markus Dröge

Foto: Jörg Carstensen / picture alliance / dpa

In einem Grußwort spricht Berlins Landesbischof mit Blick auf die Kölner Silvesternacht von einer "Hausordnung in unserem Land".

Deutschland muss nach Ansicht des Berliner Bischofs Markus Dröge seine Werte verteidigen. „Es gibt eine Hausordnung in unserem Land“, sagte Dröge am Sonnabend in einem Grußwort zur Eröffnung des Neujahrskonzerts „Music for Friends“ im Konzerthaus Berlin.

Diese Hausordnung erlaube es Mädchen und Frauen, „frei, gleichberechtigt und selbstbestimmt zu leben, in ihrem Denken, Handeln und in ihrer äußerlichen Selbstdarstellung - und zwar ohne Angst“, erläuterte der Theologe mit Blick auf die Vorfälle in der Silvesternacht in Köln.

„Eine Willkommenskultur braucht Willkommensstrukturen“

Nachdem 2015 das Jahr des Willkommens für Flüchtlinge gewesen sei, müssten jetzt die notwendigen Strukturen geschaffen werden. „Eine Willkommenskultur braucht Willkommensstrukturen“, sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz laut Redemanuskript.

Es gehe dabei sowohl um die Integration in alle gesellschaftlichen Bereiche, aber auch um Grenzen. Asylsuchende, die die Menschenwürde nicht achteten, müssten erfahren, dass sie mit dieser Einstellung nicht willkommen seien.

Hoffnung auf ein friedliches Zusammenleben der Völker

Der Bischof lobte das Neujahrskonzert „Music for Friends“. Justus Frantz und die Philharmonie der Nationen verbänden die Musik auf ihrer Konzerttournee mit der Botschaft und der Hoffnung auf ein friedliches Zusammenleben der Völker.

Spitzenmusiker aus aller Welt kämen hier zusammen und stellten sich in den Dienst der konkreten Hilfe, indem sie Projekte der Welthungerhilfe förderten.

Unterstützung für syrisches Bildungszentrum

Konkret gehe es um die Unterstützung eines Bildungszentrums für Flüchtlinge in Gaziantep an der Südostgrenze zu Syrien. Dort werde es auch einen Schwerpunkt Musik geben und eine Therapie-Einrichtung für traumatisierte Kinder. Außerdem würden zu allen Konzerten Flüchtlinge eingeladen, um ein Zeichen der Verbundenheit mit Menschen in Not zu setzen.

Die Philharmonie der Nationen wurde 1995 von Justus Frantz als ein internationales, professionelles Orchester ins Leben gerufen. Seitdem haben die Musiker rund 1.300 Konzerte auf der ganzen Welt gegeben.

( epd )