Das Bezirksamt Mitte hat das geplante Körperwelten-Museum am Fuße des Fernsehturms untersagt. Am Montag sei die Ablehnung der beantragten Ausnahmegenehmigung bei den beauftragten Anwälten eingegangen, teilte ein Sprecher von Kuratorin Angelina Whalley mit.
Whalley, die Ehefrau des Plastinators Gunther von Hagens, will gegen die Entscheidung des Bezirks klagen. Sie möchte trotz der Ablehnung das umstrittene Museum im Dezember eröffnen. 20 menschliche Ganzkörperpräparate und bis zu 200 Teilpräparate sollen auf einer Fläche von 1200 Quadratmetern gezeigt werden. Texttafeln, Videoinstallationen und Audio-Guide sind vorgesehen.
Ausstellung mit Audio-Guide
Das Bezirksamt begründet seine Entscheidung damit, dass das Berliner Bestattungsgesetz die Ausstellung von Leichen und Leichenteilen untersagt. Kuratorin Whalley beruft sich indes auf ein Gutachten des Mainzer Juristen Friedhelm Hufen von Ende August.
Danach verstoße das Museum nicht gegen geltendes Recht und benötige daher keine Ausnahmegenehmigung. Es sei fraglich, ob es sich bei den Plastinaten um Leichen handele, denn durch die Plastination werde der menschliche Körper entpersonalisiert. Betreiber des Museums ist die Arts&Sciences Berlin GmbH, die mit dem Institut für Plastination in Heidelberg verbunden ist.