Messe

Was die Fachbegriffe auf der Berliner IFA wirklich bedeuten

| Lesedauer: 4 Minuten
Marius Elfering

Foto: FABRIZIO BENSCH / REUTERS

Die Internationale Funkausstellung präsentiert die neuesten Produkte der Unterhaltungselektronik und Elektro-Hausgeräte. Doch die Fachsprache verstehen oft nur Experten. Hier ein Glossar zum Mitreden.

Auf der IFA hört und liest man sie in Massen: Fachbegriffe. Egal ob bei Smartphones, Computern oder Kühlschränken, überall sind sie zu finden. Doch wer soll das alles verstehen? Damit Sie auf der IFA mitsprechen können, eine kleine Zusammenstellung der wichtigsten Begriffe.

4K

Wie hochauflösend sind die Bilder, die auf dem Fernseher erscheinen? 4K steht für eine Auflösung von 3480 mal 2160 Bildpunkten. In den deutschen Haushalten sind die meisten Fernseher mit Full-HD ausgestattet. 4K bietet im Gegensatz dazu eine viermal so große Pixelzahl. Dadurch soll das Bild noch schärfer und gestochener werden. Das als modern geltende „High-Definition“ ist also schon wieder überholt.

Multi-Airflow-System

Dass warme Töpfe nicht in den Kühlschrank gehören, ist ein weit verbreiteter Ratschlag. Die großen Kühlschrankhersteller haben sich mittlerweile aber ein neues System überlegt. An der Rückseite des Kühlschrankes sind dünne Lüftungsschächte eingelassen und ein Ventilator sorgt zusätzlich für eine gleichmäßige Zirkulation der kalten Luft. So sollen Temperaturschwankungen minimiert und das Essen vor dem Austrocknen bewahrt werden.

DAB+

Bei längeren Reisen passiert es oft: Plötzlich fängt das Radio an zu knistern und der Empfang wird schlechter. Der UKW-Empfang ist oft nicht verlässlich. Abhilfe soll DAB+ schaffen. DAB steht dabei für „Digital Audio Broadcasting“. Die Technologie ist also eine Weiterentwicklung des Digitalradios. In Zukunft soll das Knistern der Vergangenheit angehören und auch die Frequenz des Lieblingssenders muss sich der Hörer nicht mehr merken. Ein einfacher Knopfdruck soll genügen.

sensoFlow System

Das sensoFlow System ist eine neuartige Technik bei Kaffeevollautomaten. Sie soll dafür sorgen, dass das Wasser in dem Moment, in dem es aus auf die gemahlenen Bohnen trifft, genau die richtige Temperatur hat. Und diese die ganze Zeit über anpassen. Die Folge soll ein höherer Kaffeegenuss ohne schlecht schmeckende Bitterstoffe sein.

NFC Technologie

Mit dem Smartphone an der Supermarktkasse zu bezahlen, ist mittlerweile keine Vorstellung mehr, die noch weit in der Zukunft liegt. Und zwar mit Hilfe der „Near-Field-Communication“-Technologie. NFC ist eine Funktechnik, die dafür sorgt, dass verschiedene Geräte auf kurze Entfernung miteinander kommunizieren können. An der Kasse werden das dann das Handy und ein NFC-Scanner sein. Die Geldbörse wird vielleicht schon bald nicht mehr gebraucht.

DFD-Technologie

Beim Fotografieren bleiben oft nur wenige Sekunden Zeit, um das gewünschte Motiv zu erwischen. Eine lange Fokussierzeit ist nur störend. „Depth-From-Defocus“ soll helfen, die Fokussierzeit so kurz wie möglich zu halten. Damit das gelingt, errechnet die Kamera den Abstand zum Motiv mit zwei nicht-fokussierten Bildern. Diese sind unterschiedlich scharf. So kann die Kamera in kurzer Zeit aus einer Mischung der beiden Bilder die optimale Einstellung finden.

OTA-System

OTA steht für „Over the Air“. Mit diesem System können Aktualisierungen, zum Beispiel auf dem Smartphone, installiert werden, ohne dass es dafür an einen Computer angeschlossen werden muss. Das Wort „Air“, zu deutsch Luft, leitet sich dadurch ab, dass es sich um eine so genannte „Luftschnittstelle“ handelt. Ein Ende des Kabelsalats ist also in Sicht.

HSPA

Der „High-Speed-Packet-Access“ steht für den Inbegriff dessen, was sich jeder für mobiles Internet wünscht: Schnelligkeit. Mit diesem Mobilfunkstandard, soll mobiles Internet genauso schnell werden, wie der festinstallierte DSL-Anschluss zu Hause. Mittlerweile gibt es auch die Erweiterung HSPA+ und das Ziel lautet weiterhin, auch unterwegs immer schneller surfen zu können.

GLONASS

Der Autoatlas ist mittlerweile für viele ein Relikt früherer Zeiten. Heute nutzen die meisten GPS, um unterwegs den richtigen Weg zu finden. Doch mittlerweile gibt es Alternativen: Viele Smartphones sind mittlerweile mit dem russischen System GLONASS kompatibel. Die Ortung von GLONASS ist auf zehn Meter genau. Wie das amerikanische Vorbild braucht auch dieses System mindestens 24 Satelliten im Umkreis. Wer glaubt, dass amerikanische Smartphones nur GPS unterstützen, der irrt. GLONASS ist auf dem Vormarsch.

RAID

Um seine Daten vor Verlust zu schützen, nutzen viele USB-Sticks oder laden ihre Daten in eine sogenannte Cloud. Bei einem RAID-System werden Daten auf andere Weise geschützt. Mehrere Festplatten arbeiten hier in einem Verbund. Dokumente, Fotos und andere Dateien werden mehrfach gesichert. Geht eine Festplatte kaputt, bleiben Kopien auf den anderen erhalten.