Die Briefe sind geschrieben, an diesem Freitag werden sie verschickt. Spätestens am Montag wissen dann alle 20.626 Berliner Sechstklässler, an welcher Oberschule sie künftig weiterlernen werden.
Die meisten können ganz entspannt sein. Immerhin werden 19.937 von ihnen (rund 97 Prozent) einen positiven Bescheid erhalten. Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) teilte am Donnerstag mit, dass alle diese Schüler einen Platz an einer der drei Schulen bekommen werden, die sie bei der Anmeldung angekreuzt haben.
Insgesamt hätten sogar 18.331 Erstwünsche erfüllt werden können. Lediglich 689 Schüler (3,3 Prozent aller Anmeldungen) haben keinen Platz an einer ihrer Wunschschulen erhalten.
Die meisten dieser Schüler konnten allerdings an einer Schule in ihrem Wohnbezirk untergebracht werden. Probleme gab es indes in Tempelhof-Schöneberg. Dort haben sich an den beliebten Sekundarschulen wie der Sophie-Scholl-Schule oder der Gustav-Heinemann-Schule 900 Kinder aus anderen Bezirken angemeldet, 776 bekamen einen Platz.
Wie es in den anderen Bezirken aussieht
Bezirkseigene Kinder hatten das Nachsehen. Schulplaner Roger Gapp dazu: „Wir haben mit der 13. ISS am Berlinickeplatz zwar eine neue Sekundarschule gegründet, mit 100 Plätzen für Siebtklässler. Trotzdem haben wir nicht genug Plätze für bezirkseigene Kinder.“ 18 von ihnen würden deshalb das Angebot erhalten, an eine Schule in Neukölln zu gehen; zehn könnten in Steglitz-Zehlendorf Platz finden.
Auch Friedrichshain-Kreuzberg muss zehn Kinder an Schulen in anderen Bezirken unterbringen, Treptow-Köpenick elf. In Pankow haben sechs bezirkseigene Kinder keinen Schulplatz im Bezirk bekommen. Ihnen wird ein Angebot an einem Gymnasium in Lichtenberg gemacht werden, so Bezirksschulrätin Lioba Zürn-Kasztantowicz.
Seit zwei Jahren dürfen Eltern und Schüler die weiterführende Schule unabhängig vom Wohnort auswählen. Zuletzt hatte es immer wieder Probleme gegeben – vor allem, weil einige Sekundarschulen und Gymnasien besonders beliebt waren und solche in Problemstadtteilen gemieden wurden.