Mehr als 200 Brennpunktschulen in Berlin sollen nach dem Willen der SPD über mehrere Jahre zusätzlich Geld bekommen. Pro Schule sind ab 2014 bis zu 100.000 Euro vorgesehen.
Die Berliner SPD will Schulen mit hoher sozialer Belastung stärker als bisher unterstützen. Geplant ist, dass diese so genannten Brennpunktschulen von 2014 an jährlich zusätzliche Mittel in Höhe von bis zu 100.000 Euro erhalten.
Pro Jahr werden dafür 15 Millionen Euro fällig, sagten Bildungssenatorin Sandra Scheeres und Fraktionschef Raed Saleh (beide SPD) am Freitag in Berlin. Das Geld werde in den Haushaltsentwurf für 2014/15 aufgenommen, die Pläne müssen aber noch vom Abgeordnetenhaus abgesegnet werden.
Das Programm ist zunächst auf sechs Jahre ausgelegt. Von der zusätzlichen Unterstützung sollen alle Schulen profitieren, bei denen mehr als die Hälfte der Schüler aus sozial schwachen Familien stammen und deshalb von der Zuzahlung zu den Lernmitteln befreit sind. Aktuell sind das 207 Schulen.
Jede vierte Schule als besonders belastet eingestuft
Schulen mit mehr als 75 Prozent Lernmittelbefreiung sollen 100.000 Euro im Jahr erhalten, solche mit 50 Prozent Lernmittelbefreiung präventiv zwischen 50.000 und 62.500 Euro bekommen.
In dem Programm wird etwa jede vierte Berliner Schule als besonders belastet eingestuft. Saleh betonte, die Brennpunktschulen würden nicht nach Migrantenquote, sondern nach sozialer Situation ausgewählt. Unter den 207 Schulen seien viele, die bereits sehr aktiv und engagiert arbeiten würden aber auch solche, deren Lehrer am Rand der Erschöpfung seien, so Saleh. „Wir erkennen die Arbeit dieser Schulen an und haben großen Respekt vor ihren Leistungen.“
Die Schulen sollen selbst bestimmen können, wofür sie die zusätzlichen Mittel einsetzen. Das Prozedere soll möglichst unbürokratisch ablaufen. Viele Brennpunktschulen wollen vor allem mehr Personal wie Erzieher, Sprachmittler und Anti-Gewalt-Trainer.
Die Liste der Schulen, die gefördert werden sollen finden Sie hier