Nach vierwöchiger Pause werden am Freitag die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des Landes Berlin fortgesetzt. Die Berliner Beschäftigten „hinken bereits mit 5,9 Prozent ihren Kollegen in den anderen Ländern hinterher“, sagte Ver.di-Verhandlungsführerin Astrid Westhoff im Vorfeld.
Die Gewerkschaften drängten daher auf die Rückkehr Berlins in das Arbeitgeberlager. Es müsse zwischen Gewerkschaften und Senat „ein verbindlicher Fahrplan vereinbart werden, wann und wie die Bezahlungsniveaus der anderen Bundesländer und Städte erreicht werden kann“, fügte Westhoff hinzu.
Zum Jahresende läuft den Angaben zufolge die Regelung des Anwendungstarifvertrages aus, mit dem die Beschäftigten seit 2003 auf acht bis zwölf Prozent ihres Einkommens verzichtet hatten. Dafür wurde die wöchentliche Arbeitszeit reduziert und der Senat verzichtete auf betriebsbedingte Kündigungen. Da das Land Berlin Anfang 2003 aus dem Arbeitgeberlager ausgetreten ist, wurden in Berlin die für die anderen Länder inzwischen vereinbarten Einkommenserhöhungen nicht übernommen.
Vor Beginn der Verhandlung wollen die Beamten mit einer Aktion an ihre Situation erinnern. Sie hatten laut Ver.di seit 2004 keine dauerhafte Besoldungserhöhung, aber auch ihr Einkommen wurde 2003 abgesenkt. Das Land zahlt den Beamten auch nicht den 2008 für die Tarifbeschäftigten vereinbarten Sockelbetrag von 65 Euro.