Kriminalität

Körting rechnet mit mehr Protesten durch die Krise

Gilbert Schomaker

Die Wirtschaftskrise und die Kriminalität – Nach Berlins Polizeipräsidenten Dieter Glietsch sieht nun auch der Innensenator der Hauptstadt Ehrhart Körting (SPD) einen Zusammenhang zwischen der wirtschaftlichen Talfahrt und möglicher Gewalt. Körting sprach von einer „Emotionalisierung" innerhalb der Gesellschaft.

Im Info-Radio des rbb sagte Körting, dass die Finanzkrise stärker emotionalisiere. „Die Emotionalisierung der Menschen bei Werksschließungen wird zunehmen“, so der Innensenator. Er wolle Proteste ermöglichen, aber sie müssten friedlich bleiben.

Zuvor hatte schon Berlins Polizeipräsident Glietsch in einem Interview mit der Berliner Morgenpost vor einer neuen „Armutskriminalität“ verursacht durch die Wirtschaftskrise gewarnt. Möglicherweise werde der Migrationsdruck steigen. Steigende Armut gehe auch häufig mit steigender Armutskriminalität einher.

Während der Polizeipräsident die Gefahr offenbar eher durch Ausländer vermutet, die möglicherweise aus Osteuropa nach Berlin kommen, sieht der Innensenator auch Risiken durch eine innerdeutsche Emotionalisierung. Der weitaus größte Teil der Menschen demonstriere friedlich, sagte Körting unter Verweis auf die Demonstration vom Wochenende in Berlin gegen den G20-Gipfel. Wenn aus einer kleinen Gruppe aber Flaschen auf Polizisten geworfen würden, dann würde die Polizei das per Video „beweissicher“ dokumentieren und die Täter möglicherweise einige Zeit später festnehmen. Dass sich nach der Demonstration vom Wochenende nun einige Demonstranten über das Vorgehen der Polizei beschwerten, gehöre „zu den üblichen Spielchen nach Demonstrationen“.