Koreanische Restaurants liegen im Trend und wenn eines Tapas auf koreanisch serviert, macht das neugierig. Die kleine Speisestube mit gerade einmal zehn blank geputzten Holztischen samt Sitzhockern innen und noch einmal halb so vielen draußen vermittelt einen guten Eindruck: geradlinig und schnörkellos.
Die Speisekarte klingt verführerisch. Gedämpfter Steinbeißer auf Nudelsalat mit gerösteter Paprika, Wasserkastanien, Vongole und Kräuter für nur 8,90 Euro oder das nicht sofort mit koreanischer Küche in Verbindung zu bringende zartgeschmorte Havelländer Apfelschwein mit Kimchi-Spätzletopf und Sommerpilzen für 13,90 Euro. Heute soll es Fisch sein und davor der Oktopus-Salat. Dass hier auf eine gehobene Küche in völlig entspanntem Rahmen gesetzt wird, macht schon dass Essbesteck klar: silberne Stäbchen und weiße Stoffservietten werden gebracht. Am Nebentisch wird derweil „Bibimbab“ aufgetragen, ein traditioneller Gemüsereis. Er ist in der Schale serviert mit Bio-Spiegelei und mit Kimchi und Saucen schon ein Augenschmaus.
Geschmackserlebnis der Oberliga
Überhaupt der Reis, den gibt es auch zum Oktopus-Salat: ein Mix aus verschiedenen Sorten und ein Geschmackserlebnis der Oberliga. Gaumengenüsse, das trifft auf jeden einzelnen Teller zu, dekorativ wie kleine Gemälde: Eine geschwungene Kräuterpesto-Linie findet sich am Glasnudelsalat, die Vongole sind fernöstlich gewürzt, der Vorspeisensalat mit frittierten Algenstreifen getoppt. Nach ein, zwei Bissen macht sich eine schöne Schärfe, die nichts überdeckt, sondern Eigengeschmäcker herauskitzelt, bemerkbar. Kein Wunder, steht doch das koreanische Kochu Karu für Chilipulver.
Kochu Karu, Eberswalder Straße 35, Di.-Fr. 11.30-16, 18-22.30, sbd.+So. 14-22.30 Uhr, Tel. (030) 80 93 81 91, www.kochukaru.de