25 Jahre betrieb Giacomo Panzera seine Trattoria Rossini in Berlin-Steglitz. Als er vor mehr als zwei Jahren die Räumlichkeiten in der ruhigen Seitenstraße im Akazienkiez sah, fasste er sich ein Herz und wagte einen Neuanfang.
Der ist dem Wirt aus dem sizilianischen Agrigento perfekt gelungen. Die beiden Schankräume für 90 Personen wurden mit viel Holz zu gehobenem Trattoria-Ambiente ausgebaut, in dem große Weinregale die Stirnwände begrenzen. Herzliche, aber trotzdem nicht distanzlos auf beste Freunde machende Kellner kümmern sich um die Gäste. Als erstes bieten sie zwei verschiedene hausgemachte Kräuter-Olivenölsoßen an, einmal scharf, einmal mit Knoblauch, die wunderbar zum Pane passen. Danach stimmen zwei Bruschette mit Tomaten und Tonnato-Soße auf einen angenehmen Abend ein.
Jeden Tag stellt der Padrone eine Karte zusammen, auf der sich frischer Fisch, fantasievolle Salate, Fleischgerichte und Pasta del giorno finden. Speisen und Getränke sind korrekt gepreist, der dreiviertel Liter Pellegrino mit 4,50, offene Weine ab 4 Euro das Glas. Auf Nachfrage sind auch Spitzenabfüllungen aus Sizilien und Toskana erhältlich. Zu sommerlichen Temperaturen auf der Gartenterrasse tranken wir fruchtigen Rosé aus Umbrien.
Viele Gäste kommen wegen der hervorragend knusprigen Pizzen aus dem Steinofen, ab 6,50 Euro. Spezialität des Hauses aber sind selbst gemachte Nudeln. Zum Beispiel himmlische, bissfeste feine Tagliolini mit Vongole-Muscheln in köstlichem Weißweinsugo, oder breite Pappardelle mit Pfifferlingen und Filetstreifen, beides 13,50 Euro.
Gesamtwertung: Vier von fünf möglichen Punkten.
Trattoria Rossini, Vorbergstraße 10, Schöneberg, Di.-So., 16-24 Uhr, Tel. (030) 855 93 38