Schauspieler Ashton Kutcher empfiehlt mit einer Twitter-Kurznachricht den Berliner Videomessaging-Dienst TapTalk. „Diese App hat sich gerade einen Platz auf dem Startbildschirm meines Telefons gesichert“, schreibt Kutcher, der bei Twitter @aplusk heißt, sinngemäß an seine mehr als 16 Millionen Follower.
Der Hollywood-Promi Kutcher steckt seit Jahren Teile seines Vermögens in Start-ups – oft zusammen mit Madonna-Manager Guy Oseary und dem Wagniskapitalunternehmen SV Angel aus dem Silicon Valley. 2011 soll er mehrere Millionen in das Start-up Amen investiert haben.
Amen war eine Internet-Bewertungsplattform, auf der Nutzer Personen und Objekte als weltbeste oder weltschlechteste bezeichnen und diesen Kommentar mit einem „Amen“ abschließen konnten.
Anfang 2012 nahm Kutcher dann die Event-Plattform Gidsy mit einer ungenannten Summe in sein Portfolio. Auf Gidsy konnten Nutzer online Dienstleistungen anbieten und buchen – Stadtführungen, Kochkurse, Yogastunden oder ähnliches.
Ashton Kutcher glücklos in Berlin
Mit diesen Investments war Kutcher nicht von Glück verfolgt. Weder Gidsy noch Amen fanden hinreichend große und aktive Märkte. Beide sind inzwischen wieder von der Bildfläche verschwunden. Mehr Glück hatte er wohl mit anderen Investments: SoundCloud, AirBnB, Foursquare und Skype.
Gleichwohl trug Kutcher mit seinen Besuchen in angesagten Clubs der Stadt und bei Gründern zum Hipster-Image der Berliner Start-up-Szene bei, von dem sie sich erst im vergangenen Jahr wieder erholt hat. Berlin hat seitdem den Hype hinter sich gelassen und macht mehr durch Leistungen seiner Gründerteams von sich Reden, die inzwischen zunehmend namhafte Wagniskapitalgeber aus den USA anziehen, als von schillernden, neureichen Hipstern.
Kein Kommentar von Investoren
Ob Kutcher seine Sympathie für TapTalk mit einem Tweet bewenden lässt, ist unklar. Weder Gründer Onno Faber noch sein Frühphaseninvestor Earlybird haben sich bis zum Erscheinen dieses Berichts zu der Frage geäußert, ob Kutcher in die Firma investieren will oder gar schon hat. TapTalk hat aber gerade eine Finanzierungsrunde mit dem Wagniskapitalgeber SV Angel im Silicon Valley abgeschlossen, wie das Unternehmen auf der Produktplattform Product Hunt mitteilte.
Die Walkie-Talkie-App TapTalk war zuletzt in die Schlagzeilen geraten, weil das soziale Netzwerk Facebook mit seiner Video-App Slingshot anscheinend die TapTalk-Idee und ihre Realisierung teilweise kopiert hat. Wie Branchendienste schreiben, ist Slingshot inzwischen wieder aus den Empfehlungslisten der AppStores verschwunden. Das wurde vor allem mit der schwer zu vermittelnden Funktionsweise von Slingshot begründet, wo man erst ein Foto oder Video senden muss, bevor man etwas von seinen Freunden zu sehen bekommt.
TapTalk ist nicht so kompliziert: Ein Tap auf die Fotokachel eines Adressaten auf dem Bildschirm genügt, um ein Bild oder Video aufzunehmen. Nimmt man den Finger wieder vom Bildschirm, wird die Nachricht gesendet. Einfacher geht’s wohl kaum.