Studie

Wie wir in Zukunft bezahlen werden

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Jürgen Stüber

Foto: Kevin Dodge / Getty Images/Blend Images RM

Wie bezahlen wir in der Zukunft? Mit Geld aus dem Portemonnaie, mit einer App – oder ganz anders. Marktforscher haben das untersucht und kommen zu einem überraschenden Ergebnis.

Eine aktuelle Studie des Marktforschungsunternehmens Juniper Research erwartet, dass sich die Nutzerzahl beim Smartphone-Banking in den nächsten fünf Jahren mehr als verdoppeln wird. Der Prognose zufolge soll sie von derzeit 800 Millionen auf 1,75 Milliarden steigen.

Damit würde jeder dritte Erwachsene weltweit das Mobile Banking nutzen. Bei einzelnen Banken – wie der Bank of America – nutzen bereits mehr Kunden mobile Finanzdienstleistungen als das Online-Banking. In den nächsten fünf Jahre werde dieser Trend alle Banken erfassen, lautet die Prognose.

Digitale Geldbörsen

Das Smartphone wird zunehmend die Geldbörse verdrängen. Aber auch das Smartphone ist beim Bezahlen nicht der Weisheit letzter Schluss. Vernetzte Uhren (Smart Watches) und internetfähige Brillen (Smart Glasses) werden als Schlüsseltrends für das Bezahlen in der Zukunft bezeichnet. Diese Geräte bieten ihrem Nutzer Videos oder andere Informationen zu seiner Umgebung aus dem Netz an.

Juniper erwartet, dass in den nächsten vier Jahren 130 Millionen Smart Watches und Smart Glasses verkauft werden – zehn Mal mehr als noch vor Jahresfrist erwartet worden sei. Die Generation der heute 30-Jährigen (Generation Y) würden digitale Angebote erwarten, mit denen sie ihre Bankgeschäfte unterwegs erledigen könnten, prognostizieren die Marktforscher.

PapPal legt Studie zum Bezahlen vor

Unterdessen hat der Bezahldienstleister PayPal verglichen, wie Verbraucher gerne in Zukunft bezahlen würden. 45 Prozent der Befragten wünschen sich Einfachheit beim bargeldlosen Bezahlen und eine bessere Vernetzung. Fast ein Drittel will keine größeren Mengen Bargeld im Portemonnaie herumtragen und spricht sich damit indirekt für das bargeldlose Bezahlen aus.

30 Prozent finden Warteschlangen an der Kasse nervend. Deutsche scheinen da geduldiger als Spanier und Italiener. Dort stört sich jeder Zweite am Warten vor dem Barzahlen. Jeder Zehnte findet, dass er bem Warten Zeit verschwendet.

Jeder zweite würde bei Käufen auch in kleineren Geschäften gerne mit dem Smartphone bezahlen. Jeder Fünfte würde das gerne auch auf Flohmärkten tun.

Angst der Deutschen vor Datendiebstahl

Aber: Bargeldloses Bezahlen macht den Deutschen Angst: 59 Prozent fürchten Datendiebstahl oder Datenverlust. Sie liegen dabei im weltweiten Durchschnitt. Besonders stark ist das Misstrauen bei Käufen in ausländischen Onlineshops. Hier haben Verbraucher haben mehr Angst vor Betrug als vor minderwertigen Produkten.

In anderen Länder sind Bedenken anscheinend nicht so verbreitet: In China zahlen laut der PapPal-Studie 90 Prozent der Verbraucher mit dem Smartphone, in Russland 85 und in Brasilien 75.