Mobile Payment

Mit PayPal ohne Bargeld in Berliner Restaurants zahlen

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Jürgen Stüber

Foto: Jürgen Stüber

Eine neue Art des mobilen Bezahlens stellt der Payment-Anbieter PayPal vor: „Check-In“ ermöglicht das bargeldlose Bezahlen per Smartphone. Zunächst in zehn Restaurants und später in anderen Branchen.

Der Bezahldienstleister PayPal startet in Berlin-Mitte ein Pilotprojekt für bargeldloses Bezahlen in Restaurants. Die Tochter des Onlinehändlers eBay arbeitet dabei mit dem Start-up Orderbird zusammen, das ein Abrechnungsterminal auf der Basis eines iPad für gastronomische Betriebe entwickelt hat.

PayPal-Nutzer können mit der neuen Smartphone-App des Unternehmens einfacher als jemals zuvor mit ihrem PayPal-Account mobil bezahlen und ihre Geldbörse künftig zu Hause lassen. Einzelhändler, Cafés oder Restaurants, die PayPal als Bezahlmethode akzeptieren, können über den Reiter ‚Läden‘ samt Entfernungsangabe aufgerufen werden. Per Check-In signalisiert der Kunde dem Kassierer dann, dass er über sein PayPal-Konto abgerechnet werden möchte.

Zehn Restaurants in der Nähe des Rosenthaler Platzes haben sich dem Projekt angeschlossen. Mit dabei: Das Café Du Bonheur, die Vinothek hosskost Berlin, das Café Schoenschmecker Deli im Hotel Schoenhouse Apartments, der Sushi Store Maki, das biovegetarische Imbisslokal momos, der Deli Mogg & Melzer, die Nudel-Bar Noodeli, die Buchhandlung mit integriertem Café ocelot und das Café The Barn und die dazugehörige The Barn Roastery.

Bezahlvorgang per Push-Nachricht

Der Nutzer mit PayPal-Konto startet auf einem Android- oder Apple-Smartphone die App und wählt aus der Liste den gastronomischen Betrieb aus, in dem er sich gerade befindet. Er checkt mit einem Klick in das Restaurant ein. Daraufhin erscheint per Push-Nachricht das Foto des Kunden in der App des Restaurants. Dieses übermittelt den zu zahlenden Betrag ebenfalls per Push an den Kunden. Der Kunde bestätigt mit einem weiteren Fingerstrich die Transaktion. Fertig. „Es war noch nie so einfach, bargeldlos mit dem Smartphone zu bezahlen“, sagt PayPal-Geschäftsführer Arnulf Keese.

„Neun von zehn Kunden wollen ohne Portemonnaie bezahlen“, sagt Keese. Der Kunde sei also bereit für eine bargeldlose Zukunft. Das lässt sich mit Zahlen belegen: Zwischen Mai und August 2013 sei der Anteil der Bezahlvorgänge mit Smartphones und Tablets um 27 Prozent gestiegen, zitiert der Geschäftsführer eine Studie. Bereits 17,5 Prozent aller Online-Käufe würden mit mobilen Endgeräten abgewickelt, heißt es in der Untersuchung. An diesem „dramatischen Wachstum“ (Keese) will PayPal verdienen. „Der Konsument hat sein Internet in der Hosentasche“, sagt Keese.

1600 Gastronomen bei Orderbird unter Vertrag

Das elektronische Kassensystem (Point of Sale) werde zum „Point od Service“, sagt Orderbird-Gründer Jakob Schreyer. Sein Unternehmen hat bereits 1600 Wirte in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit iPad-Kassen ausgestattet. Zu den Sets gehört neben dem Tablet, auf dem die Bestellung eingegeben und verwaltet wird, ein Rechnungsdrucker und eine Geldschublade.

Nach dem mehrmonatigen Testlauf soll das System an die Wünsche der Kunden angepasst werden. So wird es schon bald die Möglichkeit geben, Trinkgelder in der App einzugeben. Keese stellt sich vor, die App künftig auch in anderen Branchen einzusetzen. „Wir haben das Ziel, das tägliche Bezahlen mit mobilen Endgeräten zu ermöglichen“, sagt der Geschäftsführer des Bezahldienstleisters mit zwölf Millionen Kunden im deutschsprachigen Raum.

Orderbird startete vor drei Jahren in Berlin mit der Entwicklung des iPad-basierten Kassensystems. Nach den Worten des Gründers ist sein Unternehmen Marktführer im deutschsprachigen Raum. Auch andere Unternehmen experimentieren mit solchen Systemen – zum Beispiel SumUp, Pepperbill und 9cookies.