Bergfürst

Urbanara darf 3,7 Millionen Euro einsammeln

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Jürgen Stüber

Foto: Urbanara

Die Berliner Finanzplattform Bergfürst kann das größte Crowdinvesting in Europa starten. Der Onlinehändler Urbanara will mehr als 3,7 Millionen Euro erlösen. Das Bafin hat grünes Licht gegeben.

Der Börsengang des Berliner Internet-Unternehmens Urbanara kann beginnen. Der Onlinehändler für Wohntextilien und Accessoires will insgesamt bis zu 3,74 Millionen Euro erlösen. Das Bundesamt für Finanzdienstleistungen (Bafin) hat den Wertpapierverkaufsprospekt nach Unternehmensangaben gebilligt und damit den Weg für den Crowdinvestment-Börsengang frei gemacht.

Kapitalanleger können insgesamt 299.200 Aktien zu einem Preis zwischen zehn und 12,50 Euro zeichnen. Um den Start der Zeichnungsfrist hatte es am Dienstag Irritationen gegeben – anscheinend wegen neuer Regulierungsvorschriften. Am Abend hatte es so ausgesehen, dass der ursprünglich für den 12. September geplante Beginn deshalb verschoben werden muss.

Am Mittwoch dann Entwarnung. Gegen 15 Uhr teilte Urbanara mit, die Zeichnungsfrist beginne nun doch am 12. September. Die Bezugsfrist laufe voraussichtlich 17 Börsentage bis einschließlich zum 4. Oktober 2013. Über das Aktienangebot sollen zwischen 2,99 und 3,74 Millionen Euro erlöst werden. Der Handel auf der Plattform Bergfürst ist für den 10. Oktober 2013 vorgesehen.

Interessenten können sich vom 12. September an auf der Website des Unternehmens informieren. Das Managementteam stellt sich an diesem Tag dort auch in einem Webcast ab 18 Uhr vor.

Ben Esser, Mitgründer und CEO von Urbanara, erklärt: „Unserer Crowdinvestoren helfen uns, unsere Vision von erschwinglicher Qualität umzusetzen und unsere Standards für Transparenz weiter auszubauen. Gemeinsam können wir unsere Ziele schneller erreichen.”

Bergfürst ermöglicht Zugang zum Kapitalmarkt

Das Berliner Crowdinvestment-Unternehmen Bergfürst will Unternehmen mit dieser neuen Anlagemethode einen Zugang zum Kapitalmarkt schaffen. Sie richtet sich an Firmen, die zu jung für die Deutsche Börse und zu groß für Crowdfunding mit anderen Plattformen sind. Guido Sandler und Ex-StudiVZ-Gründer Dennis Bemmann gründeten die Plattform Ende 2011.

Privatanleger erhalten mit einem Mindesteinsatz von 250 Euro damit Zugang zum Wagniskapitalmarkt und werden Miteigentümer des E-Commerce-Unternehmens mit handelbaren Aktien. Sie beteiligen sich also am Eigenkapital und stellen nicht – wie bei anderen Crowdinvestments – Fremdkapital zur Verfügung.

Urbanara plant Expansion ins Ausland

Urbanara wurde Ende 2010 von Ben Esser, Claire Davidson und Martin von Wenckstern gegründet. Im Frühjahr 2011 folgte eine Seed-Finanzierung über 400.000 US-Dollar. Mitte 2011 folgte eine weitere Runde – jetzt aber schon über 800.000 Dollar. Im Frühjahr 2012 schloss sich die A-Runden-Finanzierung mit einem Volumen von 3,5 Millionen Euro an. Der Umsatz des Unternehmens stieg im Jahr 2012 um mehr als 250 Prozent. Das Portfolio wuchs auf 2500 Produkte. Das Unternehmen hat mehr als 25.000 Kunden (alle Angaben laut Equity Story).

Urbanara plant mit dem Emissionserlös den Aufbau der Marke in Deutschland und Großbritannien, die Eröffnung von Pop-up-Stores, die Verkürzung der Lieferzeit sowie bis Ende 2014 den Eintritt in einen weiteren europäischen Markt.