Soundcloud ist schon da, Mozilla kommt und jetzt zieht Zendesk in den Internet-Hub „The Factory“ ein – ein führender Dienstleister, der Kundendienst in die Cloud verlagert. Mit weltweitem Erfolg.

2007 Kopenhagen, 2009 San Francisco, 2013 Berlin – so liest sich die Erfolgsgeschichte von Zendesk in Kurzform. Der führende Anbieter für cloudbasierte Kundenservice-Software eröffnet ein Büro in Berlin. In den Räumen des „Factory“ Campus im Bezirk Mitte wird das Unternehmen den Verkauf und Support auf dem deutschsprachigen Markt sowie in Osteuropa steuern. Die Firmenzentrale bleibt in San Francisco.

Zendesk ist eine Plattform, mit der Unternehmen ihre kompletten Kundenkontakte cloudbasiert und geräteübergreifend managen können. Dabei ist es gleichgültig, ob der Kunde sich per Post, Mail, Smartphone Twitter oder Facebook mit einem Problem an das Unternehmen wendet.

Der Fragen oder Wünsche der Kunden werden in so genannte Tickets umgewandelt, Themengruppen zugeordnet, automatisch an die jeweiligen Fachleute im Unternehmen delegiert und von ihnen bearbeitet. Dazu können die Bearbeiter von Computern oder per App von mobilen Geräten auf die Datenbank zugreifen und mit dem Kunden in Kontakt treten. Insgesamt haben bereits über 200 Millionen Menschen weltweit Kundenservice über Zendesk erhalten.

Internationale Unternehmen nutzen die Software

Das Unternehmen zählt heute weltweit mehr als 30.000 Kunden, über 7.500 davon im europäischen Raum. Zu den deutschen Kunden zählen Unternehmen wie Jenoptik, L’Oreal, CoreMedia, Trivago, Radio.de oder das Berliner Start-up Babbel. International arbeiten Unternehmen wie Groupon und Disney mit der Kundenservice-Software.

Das schnelle Wachstum auf dem deutschen Markt motivierte Zendesk zur Eröffnung der Niederlassung in der Factory. „In Berlin schlägt das digitale Herz Deutschlands und wir sind stolz, jetzt ganz offiziell ein Teil davon zu sein“, sagte Steffen Teske, der Leiter des Berliner Büros.

Berlin ist idealer Standort für Wachstum in Europa

Zendesk-Gründer Mikkel Svane sagt: „Berlin im Allgemeinen und die Factory im Besonderen sind der neue digitale Hub Deutschlands. Hier entwickelt sich ein Ökosystem aus innovativen Start-ups und etablierten Digitalunternehmen. In Berlin sind wir näher an unseren Kunden, gut ausgebildeten Fachkräften und Vordenkern der Branche. Eine wichtige Standortentscheidung, während wir in Europa weiter wachsen.“

Die Berliner Büroeröffnung ist der jüngste in einer Reihe von Expansionsschritten des Unternehmens in London. In diesem Jahr hat Zendesk bereits Büros in Tokio und Dublin eröffnet. Mit weiteren Büros in London und Kopenhagen ist Berlin bereits der vierte Standort in Europa.

Auch Plattform DingDong will in die Factory

Mikkel Svane, Alexander Aghassipour und Morten Primdahl hatten das Unternehmen im Jahr 2007 in Kopenhagen (Dänemark) gegründet. Nach einer ersten Finanzierungsrunde mit dem Wagniskapitalunternehmen Charles River Ventures zog das Start-up im Jahr 2009 nach San Francisco (USA). Die Firma wuchs schnell, gestärkt durch eine weitere Finanzierungsrunde mit Benchmark Capital und Matrix Partners sowie dem Geldgeber der ersten Runde.

Zendesk ist nicht der einzige neue Mieter in der Factory: Kürzlich wurde bekannt, dass das niederländische Start-up DingDong von Rotterdam in den neuen Start-up-Hub ziehen will. Dingdong ist eine Mischung aus Messenger und Check-in-Service – aber ohne Text. Nutzer schicken sich Nachrichten, die nur aus einem Foto und einem Geotag bestehen. Dingdong-Gründer Onno Faber hatte bereits vor einigen Monaten gegenüber dem Blog Gründerzeit von Überlegungen gesprochen, nach Berlin zu ziehen.