Panospective

Berliner Forscher erfinden Panoramakamera in einem Ball

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Jürgen Stüber

Einfach den grünen Ball hoch werfen und schon ist das Foto mit dem 360-Grad-Panorama fertig. Einen Prototypen der Ballkamera gibt es bereits. Jetzt sucht das Berliner Start-up einen Investor.

Erfolg für den Berliner Erfinder von Panospective, einer neuartigen Kugelpanoramawurfkamera: Das Start-up machte in der Kategorie Technologie des Businessplan-Wettbewerbs Berlin-Brandenburg (BPW) den ersten Preis. Die Neugründung hat dafür 8000 Euro erhalten.

Die Investitionsbank Berlin (IBB) zeichnete beim BPW neun Start-ups aus. Der Preis ist mit insgesamt 42.000 Euro dotiert und wird seit dem Jahr 2007 verliehen.

Drei Ingenieure von der Technischen Universität Berlin mit Diplomen in Technischer Informatik haben das Projekt Panospective entwickelt: Björn Bollensdorff, Jonas Pfeil und Qian Qin. Jonas Pfeil ist der Erfinder und hat über die neuartige Kamera im Jahr 2011 seine Diplom-Arbeit geschrieben.

Diese neue Art von Kamera nimmt in einem Sekundenbruchteil ein vollständiges Panorama der Umgebung auf: 360 Grad entlang des Horizonts sowie 360 Grad nach oben und unten. Dazu muss die Kamera nur in die Luft geworfen werden.

Über drei Millionen Downloads

Die Panoramawurfkamera enthält 36 Kameramodule mit einer Gesamtauflösung von 72 Megapixeln, die zusammen jede Richtung abdecken. Mit einem Beschleunigungssensor wird der höchste Punkt des Fluges bestimmt. Dort werden dann alle Kameramodule gleichzeitig ausgelöst.

Eine Erfindung, die ankommt: Internetnutzer aus der ganzen Welt haben sich das Demovideo des Berliner Start-ups auf YouTube mehr als 3,4 Millionen Mal angesehen.

Gehäuse aus dem 3D-Drucker

Die Hülle des Balls ist aus Hartschaum gefertigt und stammt aus einem 3D-Drucker. Die aufgenommenen Bilder können per USB-Anschluss heruntergeladen werden.

„Die Panoramawurfkamera erlaubt durch einen einfachen Wurf, die gesamte Situation mit nach Hause zu nehmen und später vollständig wieder zu erfahren. Der Nutzer hat das Gefühl, erneut am Aufnahmeort zu stehen“, teilen die Gründer mit.

Investor für Massenproduktion wird gesucht

Der Kameraball bietet sich damit als Begleiter für Urlaubsreisen, Feiern und Ausflüge an, wenn das in der Fachpresse hochgelobte Projekt erst den Weg in die Massenproduktion gefunden hat. Doch bislang gibt es nur Prototypen.

Informationen über weitere Auszeichnungen in der nebenstehenden Textgalerie.