Eine Idee, die binnen eines Jahres sechs Nachahmer auf den Plan ruft, kann so schlecht nicht sein. Franziska von Hardenberg erzählt die Geschichte von ihren Copycats, so werden neudeutsch Nachahmer einer Internet-Erfindung genannt, nicht ohne Stolz. Sie hat die Idee des Abonnements neu interpretiert – und zwar mit Blumen. Und andere finden das so gut, dass sie es einfach kopieren.
Bloomy Days heißt ihr Start-up: gegründet im März 2012, Online seit Mai 2012, inzwischen 6000 Facebook-Fans. Die Nutzerzahl steigt rasant und lag im April dieses Jahres um 100 Prozent über dem Wert des Vorjahres. Weitere Details will die Gründerin nicht verraten – wegen der Konkurrenz, wie sie sagt.
Das Start-up versendet Schnittblumen-Bouquets im Abonnement: wöchentlich, 14-tägig oder monatlich. 19,90 Euro kostet jeder Strauß, der von Boten des Paketdienstes GLS in Deutschland ausgeliefert wird. Mit den Kunden werden Verträge ohne Laufzeit abgeschlossen, die jederzeit kündbar sind.
Sonntags ersteigert und mittwochs beim Kunden
Die Arrangements orientieren sich an der Jahreszeit: 13 rote Rosen, 20 Bartnelken und zwei Pfingstrosen gab es Anfang Juni, später eine Komposition aus zehn roten Lilien und vier Leucadendren (Silberbaum).
Die Einkäufer von Bloomy Days ersteigern die Ware sonntags in den Niederlanden. Montags fährt ein Lkw nach Berlin. Dienstags werden in einer Kreuzberger Gewerbehalle die Bouquets zusammengestellt und mit einer speziellen Feuchtigkeitsmanschette haltbar gemacht. Mittwochs sind sie bei den Kunden.
Finanzierungsrunde erfolgreich abgeschlossen
„80 Prozent unserer Kunden sind Privatleute, die anderen eine Freude machen wollen. 20 Prozent sind Geschäftskunden, die Blumenschmuck für ihre Büros ordern“, sagt die Gründerin.
Startkapital besorgte sich das Berliner Start-up im Internet und machte Schlagzeilen, als bei seiner Crowdfunding-Kampagne binnen 93 Minuten ein Betrag von 100.000 Euro zusammenkam. Die nächste Finanzierungsrunde schloss Franziska von Hardenberg im Juni 2013 mit dem Berliner Business Angel Christophe Maire und dem Investor Otto Capital ab.
Rocket Internet war Lehrmeister
Auf der Website sehen Kunden die aktuellen Angebote. Dort finden sie auch ein Online-Magazin, in dem es Tipps über Blumen gibt. Flankiert werden die Angebote durch Auftritte in sozialen Netzwerken: Facebook vor allem und Pinterest.
Die Gründerin, die Blumen als ihre Leidenschaft bezeichnet, hat Marketing studiert und drei Jahre lang in der Berliner Start-up-Fabrik Rocket Internet gearbeitet.
Übrigens: Blumen gibt es bei Bloomy Days nicht nur per Internet-Abo, sondern auch ganz traditionell im Laden an der Steinstraße 3 in Berlin-Mitte.