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Comic-Fans haben in Berlin die große Wahl

| Lesedauer: 5 Minuten

Foto: Buddy Bartelsen, / Buddy Bartelsen

Ausstellung, Antiquariat, Börse: Berlin bietet für Comic-Fans eine Menge. Ob Geschäft für japanische Mangas oder Laden, der sich auf franko-belgische Hefte spezialisiert hat. Wir haben eine Auswahl.

Kreuzberg – Hier fing vor 30 Jahren alles an

Den vor gut 30 Jahren eröffneten Kreuzberger Laden kann man mit Fug und Recht als Keimzelle der Berliner Comic-Szene beschreiben, auch wenn sich das Grober-Unfug-Hauptgeschäft inzwischen an der Torstraße befindet. Einst standen bekannte Berliner Zeichner wie Tom und Fil im „Unfug“ selbst hinter dem Verkaufstresen, bevor sie von ihrer „Comic-Arbeit“ leben konnten. Heute findet der Comic-Nachwuchs in dem bis zur Decke vollgestopften Shop alles von Werken lokaler Künstler über Mangas und Artbooks bis hin zur Tim & Struppi-Tasse.

Grober Unfug, Zossener Str. 33, Kreuzberg, U7 Gneisenau Str., Mo.–Fr. 11–19 Uhr, Sbd. 11–18 Uhr, Tel. 69401490, www.groberunfug.de

Mitte – Deutschlands einzige Comicbibliothek

Bücher ausleihen ist langweilig und unmodern? Nicht bei Renate. So nennt sich Deutschlands einzige Comicbibliothek, die über einen beeindruckenden Bestand von 15.000 Comicbänden aus aller Welt verfügt. Kindercomics sind ebenso präsent wie Science Fiction, Fanzines oder Comic-Art. Das meiste kann ausgeliehen, Antiquarisches in den Räumen betrachtet werden. Es gibt einen Shop für Neuware und einen regelmäßigen Comic-Stammtisch.

Comicbibliothek Renate, Tucholskystr. 32, Mitte, S1, 2, 25 Oranienburger Str., Mo.–Mi. 14–20 Uhr, Fr. 14–19 Uhr, Sbd. 13–18 Uhr, Jahresbeitrag 12/5 Euro, Tel. 52135807, renatecomics.de

Prenzlauer Berg – Dig, Dag, Digedag im Museum

Sie tummeln sich bei den Römern oder den Piraten der Südsee: Den Abenteuern von Dig, Dag und Digedag aus dem legendären DDR-Comic „Mosaik“ hat das neue Museum in der Kulturbrauerei seine erste Wechselausstellung gewidmet. Anhand von Originalzeichnungen, Entwürfen und Modellen wird die Faszination deutlich, die „Mosaik“ auf seine Leser ausübt. Aber auch die Entstehungsgeschichte und die politischen Rahmenbedingungen des Erfolgscomics werden verdeutlicht.

Museum in der Kulturbrauerei, Knaackstr. 97, Prenzlauer Berg, U2, Tram M1, M10, 12 Eberswalder Str., bis 3. August 2014: Di.–So. 10–18 Uhr, Do. bis 20 Uhr, Eintritt frei, Tel. 4677779-11

Reinickendorf - Für echte Manga- und Cosplay-Fans

Otaku bezeichnet, frei aus dem Japanischen abgeleitet, hierzulande in etwa „Fans mit einer echten Leidenschaft für Manga und Anime“. In Chun Yu Wus Store können sie dieser Leidenschaft nun schon im achten Jahr nachgehen. „Wir konzentrieren uns ganz auf Manga, Anime und Cosplay“, sagt Mitarbeiterin Yuka enthusiastisch. Vor allem Cosplay, ein japanischer Verkleidungstrend, bei dem eine Figur aus einem Manga (Comic) oder Anime (Trickfilm) nachgestellt wird, sei noch wenig bekannt, aber im Laden könne man viel darüber erfahren, sagt Verkäuferin Yuka.

Otaku Store Residenzstr. 107, Reinickendorf, U8 Franz-Neumann-Platz, Mo.–Sbd. 12–18 Uhr, Tel. 43207161, www.otaku-store.de

Friedrichshain - Abenteuer mit und ohne Bilder

„Bei uns bekommt man sämtliche aktuellen deutschen Comic-Neuerscheinungen“, sagt Manuela Gräbert über den Schwerpunkt des Geschäfts, das ihr Mann vor 23 Jahren eröffnet hat. Aber auch das Comic-Antiquariat ist inklusive DDR-„Mosaik“-Comics gut sortiert, ebenso wie das der Romane mit besonderem Augenmerk auf Abenteuer- und Kriminalliteratur. Daneben sind Graphic Novels ebenso gefragt wie Marvel-Figuren wie Spiderman, aber auch altes Spielzeug.

Roman- & Comicladen, Ebertystr. 22, Friedrichshain, Tram M10, 21 Bersarinplatz, U5 Frankfurter Tor, Di.–Fr. 12–18 Uhr, Sbd. 10–16 Uhr, Tel. 4267085, www.roman-und-comicladen.de

Weißensee - Klassiker und Neuerscheinungen

Der Laden gleicht einem Bildermeer. Kein Wunder, schätzt Inhaber Dieter Schreck doch die Zahl der alten Comics und Romanhefte, die in Regalen und Kisten lagern, auf 375.000 Stück. Die ältesten Comic-Hefte wie „Tom Mix“ oder „Sheriff Teddy“ stammen noch aus den 50er-Jahren und können schon mal mehr als 50 Euro kosten. Zu heutigen Preisen sind auch alle Comic- und Romanheft-Neuerscheinungen von Panini oder Marvel erhältlich.

Comic- und Roman-Treffpunkt, Max-Steinke-Str. 36, Weißensee, Tram M1, M4, M13, 12 Antonplatz, Mo.–Fr. 10–18 Uhr, Tel. 4486376

Kreuzberg - Artbooks und Accessoires

Bereits seit Anfang der 90er-Jahre decken sich Comicfans in dem vollgepackten, stöberfreundlichen Shop (auch eine Filiale im Europa-Center) mit bunt bebilderten Heften sämtlicher Genres ein. Aber auch Freunde von US-Comics und Artbooks werden fündig. Daneben gibt es Merchandise-Artikel von Accessoires bis zu Figuren.

Modern Graphics, Oranienstr. 22, Kreuzberg, U1, 8 Kottbusser Tor, Mo.–Fr. 11–20 Uhr, Sbd. 10–20 Uhr, Tel. 6158810, modern-graphics.de

Prenzlauer Berg - Spezialist für franko-belgische Comics

Kein Comic-Mega-Store, sondern ein kleines, engagiert geführtes Geschäft: So präsentiert sich Comics und Graphics. „Wir sind besonders auf franko-belgische Comics und Graphic Novels spezialisiert“, sagt Inhaber Frank Wochatz. Aufwendige Gesamtausgaben von Klassikern wie Tim & Struppi seien sehr gefragt.

Comics & Graphics, Prenzlauer Allee 46, Prenzlauer Berg, Tram M2 Danziger Str., Marienburger Str., Di.–Fr. 11–19 Uhr, Sbd. 11–16 Uhr, Tel. 66408157, www.bluetoons.de

Charlottenburg - Geschichten aus dem Land des Lächelns

In Japan sind sie Kult, und auch hierzulande erobern die Bildergeschichten aus dem Land des Lächelns immer mehr Fans. „Unser Fokus liegt auf den Mangas, so haben wir etwa Charakterfiguren wie Rilakkuma im Sortiment“, sagt Henning Kroll, der seit 2006 mit seiner Frau Yuki den J-Store betreibt. Immer aktuell treffen die Manga-Neuerscheinungen etwa von Tokyopop, EMA und Kazé ein. Insgesamt führen die Charlottenburger Japan-Spezialisten mehr als 3000 verschiedene Titel aller wichtigen Verlage sowie „alles rund um die japanische Popkultur“.

J-Store, Kantstr. 125, Charlottenburg, U7 Wilmersdorfer Straße, Mo.–Sbd. 12–20 Uhr, Tel. 31801400, www.j-store-berlin.de