Viele Menschen reagieren auf Eichenprozessionsspinner allergisch. Die Morgenpost hat alle Infos zu Allergien-Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten.

Seit den 90er Jahren sind sie immer häufiger in Deutschland anzutreffen: die Eichenprozessionsspinner. Sie mögen warmes, trockenes Klima und befallen bevorzugt Eichen und Hainbuchen. Doch die Raupen des Eichenprozessionsspinners sind nicht nur für Bäume gefährlich.

Durch die giftigen Haare der Raupen können beim Menschen teils heftige allergische Reaktionen hervorgerufen werden. Reizungen von Augen, Haut und Atemwegen sind die Folge, das Nesselgift der Tiere kann sogar lebensbedrohlich wirken.

Die Raupen des Falters befinden sich in großen Gespinsternestern, die an der Rinde des Baums haften und in denen sich die Raupen verpuppen. Die Nester können in der Nähe von Eichen praktisch überall auftauchen.

Symptome einer Allergie durch Eichenprozessionsspinnerraupen

Gerät die Haut in Kontakt mit den giftigen Härchen der Eichenprozessionsspinnerraupe, können zunächst Juckreiz, Entzündungen und Ausschlag auftreten. Werden sie eingeatmet oder geraten in die Augen, kommt es auch dort zu Entzündungen.

Besonders vorsichtig sollten Menschen mit Vorbelastungen sein - die Haare können Asthma oder einen lebensgefährlichen Allergie-Schock auslösen. Teilweise können auch Schwindelgefühle und Fieber auftreten.

Besonders heikel ist die langanhaltende Wirkung der sogenannten Brennhaare. Noch nach Jahren können sie ihre giftige Wirkung entfalten und großen Schaden anrichten.

Die besten Vorbeugungen gegen Eichenprozessionsspinner

Am sichersten ist es, sich von den Gespinsternestern der Eichenprozessionsspinner fernzuhalten. Auch bereits verlassene Nester sowie tote Raupen sollten auf keinen Fall berührt werden.

Gebiete, in denen der Eichenprozessionsspinner wütet, sollten möglichst gemieden werden. Beim Spaziergang im Wald bieten Wege die beste Übersicht - sie sollten daher besser nicht verlassen werden.

Wer trotz Vorsichtsmaßnahmen mit den Brennhaaren des Eichenprozessionsspinners in Berührung gekommen ist, sollte sich zu Hause zunächst gründlich duschen. Auch Kleidung und Schuhe müssen gesäubert werden.

Auch Haustiere wie Hund und Katze können die feinen Härchen der Eichenprozessionsspinnerraupe in ihrem Fell weitertragen. Tierhalter sollten darauf achten, dass die Vierbeiner nicht mit den Brennhaaren der Raupe in Kontakt kommen oder sie gar verschlucken, da das Nesselgift auch für die Tiere sehr gefährlich werden kann.

Therapie und Behandlungsmöglichkeiten bei Raupendermatitis

Wenn sich nach dem Kontakt mit Eichenprozessionsspinnerraupen auf den Armen ein roter Ausschlag bemerkbar macht, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um die sogenannte Raupendermatitis. Der Ausschlag kann mit kortisonhaltigen Mitteln behandelt werden, auch Antihistaminika werden eingesetzt.

Meist wird eine Creme auf die betroffenen Stellen aufgetragen, um die Entzündung zu behandeln. Bei einer Beeinträchtigung der Atmung wird meist auf Beta-2-Sympathomimetika zurückgegriffen, um die Bronchien zu erweitern.

Der Juckreiz nach einem Kontakt mit Eichenprozessionsspinnerraupen verschwindet meist nach ein bis zwei Wochen von selbst. Wichtig ist jedoch, gerade bei einer allergischen Reaktion wie der Raupendermatitis, sich nicht zu kratzen. Dadurch geraten die feinen Brennhaare noch tiefer in die Haut und verursachen weitere Entzündungen.