Weil in der Hauptstadt zunehmend Lehrer fehlen, fürchtet die CDU um die Qualität des Unterrichts. Die SPD pocht auf den Koalitionsvertrag.
Die ungleiche Behandlung von verbeamteten und angestellten Lehrern in Berlin sorgt für Meinungsverschiedenheiten in der rot-schwarzen Senatskoalition. Die Berliner CDU setzt sich nach den Worten ihres Generalsekretärs Kai Wegner dafür ein, wieder Lehrer zu verbeamten.
Im Koalitionsvertrag hatten sich CDU und SPD jedoch darauf geeinigt, dass es auch weiterhin keine Verbeamtungen bei den Pädagogen geben soll. Bereits seit 2004 werden Lehrer in der Hauptstadt nicht mehr verbeamtet.
„Um den Bildungsauftrag erfüllen zu können, muss es genügend Erzieher und Lehrer geben. Um Letzteres sicherzustellen, sollte auch eine Verbeamtung erwogen werden“, sagte Wegner dagegen am Sonntag. Denn nur durch die Gleichstellung in der Lehrerschaft verliere eine Abwanderung in andere Bundesländer deutlich an Attraktivität, begründete der Politiker.
Unmut aufseiten der Eltern und Pädagogen
SPD-Fraktionschef Raed Saleh hatte dagegen wiederholt auf die Einhaltung des Koalitionsvertrages gepocht. Hintergrund des Koalitionsstreits ist der zunehmende Lehrermangel in Berlin. In den jüngsten Einstellungsrunden für das kommende Schulhalbjahr konnten bislang nur 184 von 294 Stellen besetzt werden.
Aufgrund der personellen Engpässe könne die von den Eltern geforderte und vom Senat auch in Aussicht gestellte Qualität oft nicht erreicht werden, so der CDU-Generalsekretär. Dies sorge sowohl aufseiten der Eltern als auch aufseiten der Pädagogen für Unmut.
Hinzu kommt die Ungleichbehandlung der Lehrerschaft. Obwohl angestellte Lehrer dieselbe Arbeit leisteten, würden sie finanziell schlechter gestellt als ihre verbeamteten Kollegen. Die seit Jahren angespannte Situation müsse ein Ende haben.
ij