1. Mai in Berlin: Ein schönes Myfest und eine Demonstration, die der Veranstalter nicht kontrollieren kann.

+++ 0.15 Uhr - Myfest offiziell beendet

Die letzte Bühne macht jetzt zu. Das Myfest in Kreuzberg ist damit offiziell beendet. Gefeiert wird trotzdem: Viele Kneipen, Bars und Restaurants haben noch geöffnet, mehrere Tausend Menschen sind noch im Kiez unterwegs.

+++ 23.20 Uhr - Gewalt flammt wieder auf

Am Kottbusser Tor werden Polizisten wieder mit Steinen, Flaschen und Böllern attackiert. Nach Berichten von Augenzeugen waren vor allem schwarz gekleidete Demonstranten die Angreifer. Sie rannten nach den Attacken immer wieder zurück und versuchten, sich unter die Feiernden des Myfestes zu mischen. Die Polizei hat den Platz am Kottbusser Tor mit Fahrzeugen und Einsatzkräften abgeriegelt. Störer wurden gezielt aus der Menge gegriffen und abgeführt. Auch Vermummte nahm die Polizei fest.

+++ 23.04 Uhr - Ausschreitungen an der Adalbertstraße

In unmittelbarer Nähe des Straßenfests kommt es in der Adalbertstraße zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei. Einsatzkräfte sind massiv vertreten und greifen Personen aus der Menge heraus. Mindestens zwei Personen wurden festgenommen.

+++ 22.57 Uhr - Oranienplatz leert sich

Das Myfest in Kreuzberg neigt sich dem Ende entgegen. Während auf der Oranienstraße noch friedlich gefeiert wird, fahren in Teilen des Veranstaltungsbereiches bereits wieder Autos. Polizeikräfte halten sich spürbar zurück und haben sich teilweise bereits zurückgezogen.

Unsere Videoreporter dokumentieren den 1. Mai in Berlin

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+++ 22.13 Uhr - Moritzplatz abgesperrt

Die Polizei hat den Moritzplatz und den Zugang zur Oranienstraße komplett abgeriegelt.

+++ 22.10 Uhr - Bei Myfest wird noch feste gefeiert

Beim Myfest in Kreuzberg ist noch viel los - 23.000 Besucher feiern in die Nacht.

+++ 21.43 Uhr - Demonstration endgültig aufgelöst

Polizei und Veranstalter hatten noch verhandelt, man konnte sich aber nicht einigen: Die "Revolutionärer 1. Mai"-Demonstration ist nun endgültig aufgelöst. Das teilten die Veranstalter per Megafon mit, und auch, dass sich die Teilnehmer nun in kleinen Gruppen vom Ort des Geschehens entfernen sollen. Die Lindenstraße ist nach Norden / zur Oranienstraße hin nach wie vor gesperrt, die Demo-Teilnehmer ziehen nach Süden ab.

+++ 21.43 Uhr - Autonome ziehen sich nach Kreuzberg zurück

Ein Teil der gewaltbereiten Demonstranten hat sich nach Abbruch der Demonstration wieder nach Keuzberg zurückgezogen: Rund 300 Vermummte ziehen an den Bühnen vorbei in Richtung Kottbusser Tor.

+++ 21.37 - Polizei warnt Einsatzkräfte

Die Polizei sichert in und um Kreuzberg Baustellen - um zu verhindern, dass Randalierer sich erneut Steine als Wurfgeschosse besorgen können. Zudem werden Einsatzkräfte gewarnt: Demonstranten haben die Straßen teils mit "Krähenfüßen" präpariert; die Metallstachel sollen Polizeiwagen außer Gefecht setzen.

+++ 21:29 - Attacken auf Polizisten und eine brennende Mülltonne

Bevor die Demonstration kurz nach 21 Uhr abgebrochen worden war, hatten Demonstranten Steine auf ein Wachhäuschen vor dem Jüdischen Museum geworfen. Immer wieder waren auch Polizeibeamte mit Steinen, Flaschen und Knallkörpern attackiert worden. Pflanzkübel und eine Mülltonne waren angezündet worden, Teilnehmer der "Revolutionärer 1. Mai"-Demo hatten versucht, eine Barrikade auf der Lindenstraße zu errichten, andere stürmten auf eine Baustelle und kletterten auf Gerüste. Beamte versuchten, den schwarzen Block an der Spitze zurückzudrängen. Ein verletzter Polizist wurde weggetragen. Das Telefonzellegroße Polizeiwachhäuschen vor dem Jüdischen Museum wurde zerstört.

+++ 21:26 - Supermarkt und Tankstelle angegriffen

An dieser Stelle hatten wir am späten Abend des 1. Mai berichtet, dass im Zusammenhang mit der „Revolutionären 1. Mai“-Demonstration ein Supermarkt an der Ritterstraße in Kreuzberg geplündert worden sei. Die vor Ort eingesetzten Polizisten hatten zunächst von „Plünderern“ gesprochen. Ein Polizeisprecher relativierte bereits in der Nacht die Angaben: „Wir können nicht mit Sicherheit sagen, ob jemand in dem Geschäft war.“ Nach Angaben der Filialleitung des betroffenen Marktes wurde allerdings nichts entwendet.

Auch eine in der Nähe liegende Aral-Tankstelle und eine Shell-Tankstelle auf der Oranienstraße wurden angegriffen.

+++ 21.21 Uhr - Polizei fordert Demonstranten zum Verlassen auf

Per Durchsage hat die Polizei die Teilnehmer der Demonstration aufgefordert, den Bereich um das Jüdische Museum unverzüglich zu verlassen. Als Grund wurden verschiedene Straftaten wie Körperverletzungen und Sachbeschädigungen genannt. Vor dem Jüdischen Museum gab es einen kleineren Brand. Ein verletzter Polizist wurde in einem Mannschaftswagen behandelt. Aus dem Demo-Zug heraus wurden Polizisten attackiert. Es gab mehrere Festnahmen.

+++ 21:13 Uhr - Demonstrationszug abgebrochen

Kurz nach 21 Uhr wurde der Aufzug durch den Veranstalter beendet. Dies wurde um 21.13 Uhr durch die Polizei bestätigt. Man wolle die Verantwortung nicht mehr übernehmen, hieß es von Seiten der Veranstalter. Die Situation am Jüdischen Museum hat sich inzwischen beruhigt.

+++ 20.56 Uhr - Wasserwerfer und Räumfahrzeuge unterwegs

Wasserwerfer und Räumfahrzeuge der Polizei haben den Checkpoint Charlie verlassen und bewegen sich mit Blaulicht in Richtung des Demonstrationszugs. Der Zug stockt vor dem Jüdischen Museum in der Lindenstraße. Polizisten werden angegriffen, Demonstranten schleppen Zäune und anderes Material einer nahegelegenen Baustelle auf die Straße.

+++ 20.46 Uhr - Zwei Demonstranten festgenommen

An der Rudi-Dutschke-Straße Ecke Lindenstraße hat die Polizei zwei Teilnehmer des Demonstrationszugs festgenommen. Am Ende des Zugs mit laut Polizeischätzungen rund 10.000 Teilnehmern wurde eine weitere Rauchbombe gezündet.

+++ 20.27 Uhr - Rauchbombe gezündet

Vor dem Axel-Springer-Verlag wird eine Rauchbombe gezündet, Qualm steigt auf. Die Demonstranten ziehen in die Lindenstraße hinunter.

+++ 20:24 Uhr - Steine fliegen, Knallkörper werden gezündet

Demonstranten haben eine Bankfiliale an der Skalitzer Straße/Ecke Reichenberger Straße mit Steinen und Flaschen beworfen. Scheiben splitterten. Auch eine Tankstelle wurde attackiert. Am Kottbusser Tor und an der Oranienstraße wurden Sicherheitskräfte mit Steinen attackiert.

Polizisten, die mit einem massiven Aufgebot den Zug eskortieren, zogen sich kurzzeitig hinter einen Lastwagen zurück. Immer wieder rannten Teilnehmer aus dem schwarzen Block an der Spitze des Zuges kurzzeitig auf Polizisten zu, schubsten und bedrängten Beamte und liefen zurück. Auch Knallkörper wurden gezündet. Rauch stieg auf. Über der Szene kreiste ein Hubschrauber.

Die Polizei schätzt die Zahl der Autonomen, die den Zug anführen, auf mehrere Hundert: Die als gewaltbereit eingeschätzten Demo-Teilnehmer tragen dunkle Sonnenbrillen, Kapuzen und schwarze Tücher vor dem Gesicht. Vor dem Zug fahren Mannschaftswagen der Polizei.

+++ 20.21 Uhr Demo-Zug kommt kurz zum Stehen

Tempo gedrosselt: Der Demonstrationszug kommt an der Alten Jakobstraße Ecke Oranienstraße kurz zum Stillstand, um sich dann weiter in Richtung des Axel-Springer-Gebäudes zu bewegen.

+++ 20.15 Uhr - Demo-Route fast vollständig gesperrt

Inzwischen ist der größte Teil der vorgesehenen Demo-Route vollständig gesperrt. Auch die Seitenstraßen sind abgeriegelt. Überfall entlang der Strecke fahren starke Polizeikräfte auf. Die Spitze des Demonstrationszuges hat inzwischen den Moritzplatz passiert.

+++ 20.11 Uhr - Aufblasbare Pflastersteine

Demonstranten haben auch silbern glänzende, große und offenbar mit Luft gefüllte Würfel dabei - die aussehen wie aufblasbare Pflastersteine.

+++ 20:09 Uhr - Schwarzer Block verteilt sich

Die Mitglieder des „Schwarzen Block“ laufen jetzt nicht mehr an der Spitze des Zuges, sondern haben sich bereits in verschiedene Richtungen verteilt. An der Oranienstraße Ecke Lindenstraße bereitet sich die Polizei auf den Demonstrationszug vor. Die Kreuzung wird mit Einsatzfahrzeugen abgesperrt, so dass die Demonstranten nur in die Lindenstraße abbiegen können.

+++ 20.00 Uhr - Hubschrauber über Kreuzberg

An der Prinzenstraße bereiten sich Polizisten auf das Eintreffen des Demonstrationszuges vor. Einsatzkräfte bewegen sich in Richtung Moritzplatz, die Ritterstraße - und vor allem die Aral-Tankstelle dort - wird gesichert. 20 Mannschaftswagen sind aufgefahren. Am Himmel kreist ein Hubschrauber und überfliegt das Einsatzgebiet.

+++ 19.53 Uhr - Steine auf die Sparkasse

Auf die Filiale der Berliner Sparkasse am Kottbusser Tor haben Demonstranten Steine geworfen. Die Schaufenster sind beschädigt.

+++ 19.52 Uhr - 60 Neonazis, 350 Gegendemonstranten

Die Bilanz der Berliner Polizei zu den NPD-Kundgebungen am 1. Mai in Berlin: Rund 60 NPD-Anhänger kamen demnach zur Demonstration in der Stendaler Straße - das war gegen 12 Uhr. Die rechtsextremen Demonstranten zogen dann weiter zu einer Kundgebung in der Tollensestraße, dann zu einer Veranstaltung in der Falkenberger Chaussee. Die Rechtsextremisten sahen sich bis zu 350 Gegendemonstranten egegenüber. "Da sich die Demonstrationsteilnehmer auf beiden Seiten kooperativ verhielten", wie es in der Mitteilung der Polizei heißt, mussten die Beamten nicht einschreiten - bis auf einen Platzverweis.

+++ 19.45 Uhr - Schwarzer Block an der Spitze

Eine mit transparenten eingefasster Menschenblock aus 300 bis 400 schwarz gekleideten Autonomen bildet die Spitze der Demonstration (Video HIER). Auf der Strecke skandieren sie "Ganz Berlin hasst die Polizei!".

+++ 19:35 Uhr - Start mit Verspätung

Die "Revolutionärer 1. Mai"-Demonstration hat begonnen - ursprünglich war der Start für 18.00 Uhr geplant. Der Zug bewegt sich in Richtung Berlin-Mitte.

+++ 19:12 Uhr - Polizisten zum Tee eingeladen

Die Polizei hat bei ihrem Großeinsatz am 1. Mai in Berlin unerwartete Unterstützung bekommen. In der Waldemarstraße in Kreuzberg bewirtete der Mitbetreiber eines türkischen Cafés am Dienstag rund 50 Beamte mit einem Pausen-Tee. „Die Polizisten sind doch unsere Mitmenschen“, sagte Nazif Özcoban am Dienstag. Die Tür zum Café Sakarya stand einladend offen. Die Polizisten waren geradeüber postiert und freuten sich, dass sie sich in dem kleinen Laden erfrischen konnten. „Diese Gastfreundschaft ist einmalig“, sagte ein Berliner Polizist. Die Polizei war mit rund 7000 Kräften im Einsatz, darunter waren auch viele Beamte aus anderen Bundesländern sowie Bundespolizisten.

+++ 18.31 Uhr - Straßensperrung aufgehoben

Die Sperrung der Reichenberger Straße zwischen Kottbusser Tor und Erkelenzdamm ist wieder aufgehoben.

+++ 18.28 Uhr - Polizei stellt Einsatzkräfte entlang der Demo-Route auf

Entlang der geplanten Route der 18-Uhr-Demo sammeln sich langsam die Einsatzkräfte der Polizei, halten sich aber zunächst im Hintergrund. Die Demo soll nach Informationen der Berliner Morgenpost von mehr als 4000 Beamten begleitet werden, neben geschlossenen Einheiten auch Zivilkräfte und Mitglieder der Anti-Konflikt-Teams.

+++ 18.24 Uhr - "Revolutionärer 1. Mai"-Demo braucht länger für den Start

Die für 18.00 Uhr geplante "Revolutionärer 1. Mai"-Demonstration linker Gruppen vom Lausitzer Platz bis zum Bebelplatz in Mitte verzögert sich laut Polizei voraussichtlich bis 19.30 Uhr. Am Lausitzer Platz haben sich nach Polizeiangaben bislang rund 6000 Demonstrationsteilnehmer versammelt.

+++ 18.23 Uhr - Polizei setzt verstärkt Zivilbeamte ein

Auf dem Gelände des Myfestes sind seit der Spontandemo verstärkt Zivilkräfte im Einsatz, die auffällige und verdächtige Personen intensiv beobachten. Es soll unter allen Umständen verhindert werden, dass gewaltsuchende Autonome mitten unter den zahlreichen friedlichen Myfest-Besuchern Auseinandersetzungen provozieren. Bislang sind solche Versuche allerdings nicht zu erkennen.

+++ 18.11 Uhr - Polizei riegelt Straße ab

Wegen einer weiteren Spontandemonstration (mit etwa 15 Personen) in der Reichenberger Straße hat die Polizei die Straße zwischen Kottbusser Tor und Erkelenzdamm abgeriegelt. Niemand kommt hinein, wer hinaus will, wird strikt kontrolliert. Es gibt leichte Rangeleien.

+++ 17.56 Uhr - Protest gegen Mietpreise

Die Polizei zählt bei dem nicht angemeldete Aufzug - Motto: „Verdrängung verhindern – Mieten senken - Immobilienkonzerne enteignen“ - am Mariannenplatz 400 bis 500 Teilnehmer. Auf Plakaten war unter anderem zu lesen „Schnauze voll von hohen Mieten“, „Mieten runter“ sowie „Mieten statt Townhouse“. Zwischenfälle gab es nach Angaben eines Polizeisprechers zunächst nicht.

+++ 17.49 Uhr - 1000 Menschen bei Spontandemo am Mariannenplatz

Am Rande des Myfest haben sich nach Polizeiangaben etwa 1000 Menschen zu einer Spontan-Demonstration zusammengefunden. Zuvor bereits waren Protestierende mit Schilder über das Myfest gelaufen. Nun zieht ein Zug in Richtung Lausitzer Platz, dem Startpunkt der "Revolutionärer 1. Mai"-Demonstration. Mit dabei sind auch einige schwarz gekleidete Linksautonome. Der Start der Demonstration verzögert sich. Denn: Es regnet plötzlich und unerwartet in Kreuzberg.


+++ 17.32 Uhr - Demonstranten sammeln sich am Lausitzer Platz

Am Lausitzer Platz sammeln sich Teilnehmer der "Revolutionärer 1. Mai"-Demonstration. Im Zusammenhang mit diesem Protestzug war es in der Vergangenheit immer wieder zu Ausschreitungen gekommen. Die Veranstalter erwarten bis zu 15.000 Demonstranten. In der Vergangenheit war die Demonstration zumeist durch Kreuzberg, Friedrichshain und Neukölln gezogen. In diesem Jahr führt die Route erstmals aus Kreuzberg heraus bis ins Regierungsviertel. Dabei passiert der Demonstrationszug auch mehrere Bundesministerien. Rund 7000 Polizisten sind im Einsatz. Die Walpurgisnacht allerdings war so friedlich wie seit Jahren nicht mehr.

+++ 17.11 Uhr - Und nun - die Wetteraussichten

Sommer im Mai: Fast 40.000 Menschen feiern in Kreuzberg das Myfest bei Temperaturen, die mit "frühlingshaft" unzureichend beschrieben wären. Der Sommer bleibt auch in den nächsten Tagen noch ein wenig in Berlin. Am Mittwoch sollen es in Berlin 27 Grad Celsius und in Brandenburg 29 Grad Celsius werden, am Donnerstag immerhin noch um die 22 Grad Celsius, sagt Meteorologin Alexander Mittermeier vom privaten Wetterdienst Meteogroup Deutschland. Donnerstag und Freitag könnte es gegen Abend Gewittern und teils kräftigen Schauern geben. Am Wochenende werde es wolkig und regnerisch - und die Temperaturen liegen dann tagsüber nur noch bei zwölf Grad, nachts vier Grad.

+++ 16:48 Uhr - Spontane Klein-Demonstration

Etwa 30 bis 50 Linksautonome ziehen durch die Menschenmenge auf dem Myfest und halten Plakate wie „Wir bleiben alle“ hoch. Die Polizei beobachtet die Szene, schreitet aber bislang nicht ein.

+++ 16.23 Uhr - "Finanziell lohnt sich das nicht"

Mancher beklagt in Sachen Myfest - inzwischen sind dort rund 36.000 Besucher - eine zunehmende Kommerzialisierung:

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Wenn man mal fragt, ergibt sich (auch) dieses Bild: In der Oranienstraße hat eine Gruppe von jungen Leuten vor ihrer Haustür zwei Biertische aufgebaut. Darauf stehen drei große Schüsseln mit Nudelsalat – "zwei Euro" steht auf dem selbst geschriebenen Pappschild. Ein Pärchen tritt näher und entscheidet sich für die selbst gemachte Zitronenlimonade, die neben dem Nudelsalat steht. „Wir machen das hier zum zweiten Mal“, sagt Philine Wedell. „Finanziell lohnt sich das nicht – der Spaß steht im Vordergrund.

Doch nimmt insgesamt die Zahl der Anwohner ab, die sich mit Selbstgebackenem oder einem kleinen Grill auf die Straße stellen. „Wir haben weniger Anmeldungen von Kiezbewohnern gehabt als im vergangenen Jahr“, sagt Soner Ipekcioglu von der Myfest-Festorganisation. „Das ist schade, denn sie sind die Gründer des Fests gewesen.“ Dadurch verändere sich auch der einstige Charakter.

+++ 15.59 Uhr - 27.000 feiern friedlich auf dem Myfest

Die Stimmung in Kreuzberg rund um den Mariannenplatz ist bislang friedlich. Ein Volksfest mit Familiencharakter. Etwa 27.000 Menschen sind laut Polizei vor Ort. Bislang halten sich die Händler an das Verkaufsverbot von Glasflaschen.

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+++ 15.47 Uhr - Henkel: Durchgreifen hat gut funktioniert

Innensenator Frank Henkel (CDU) zeigt sich zufrieden mit dem Polizeieinsatz zur Walpurgisnacht in Wedding. „Das ist uns gut gelungen.“ Das konsequente Durchgreifen habe gut funktioniert. „Ich hoffe, es bleibt auch heute friedlich“, sagte Henkel am Dienstag bei einem Besuch auf dem Myfest in Kreuzberg. Zuvor war der Senator auf einer von drei NPD-Kundgebungen. Die Reden einiger Funktionäre hätten ihn darin bestärkt, dass „ein rechtssicheres NPD-Verbot so schnell wie möglich kommen sollte“.

+++ 15.30 Uhr - i don't really care

Trending Topic bei Twitter Deutschland - die derzeit am häufigsten in Tweets benutzte Phrase - ist heute, natürlich, der Hashtag #1MAI - allerdings nur auf Platz 3 (die türkischsprachige Variante 1 Mayis steht auf Platz 7). Platz 4: Tag der Arbeit. Das #myfest auf Platz 6, Feiertag auf Platz 10. Platz 1: I don't really care. Was zurzeit weltweit einen derartigen Widerhall findet, dass geschäftstüchtige Twitterer Werbe-Tweets absetzen wie "I don't really care gesundheitsschuhe herren".

+++ 15.01 Uhr - Hunderte protestieren gegen NPD in Hellersdorf

Hunderte Menschen haben am 1. Mai gegen zwei Aufmärsche der rechtsextremen NPD im Stadtteil Berlin-Hellersdorf protestiert. Auf Transparenten und in Sprechchören verurteilten sie Rassismus, Antisemitismus und rechtsextreme Gewalt. Zugleich sprachen sie sich für Vielfalt und Toleranz aus. Aufgerufen hatte ein breites Bündnis demokratischer Parteien des Bezirks Marzahn-Hellersdorf.

Laut Polizei nahmen an den beiden Gegenkundgebungen insgesamt rund 260 Menschen teil. An den zwei NPD-Aufmärschen beteiligten sich demnach jeweils etwa 50 Mitglieder der rechtsextremen Partei. Mehrere hundert Einsatzkräfte verhinderten ein direktes Aufeinandertreffen der Demonstranten. Auch Innensenator Frank Henkel (CDU) machte sich ein Bild von der Lage. Eine dritte Protestveranstaltung gegen eine NPD-Kundgebung war für den Nachmittag in Hohenschönhausen geplant.

+++ 14.57 - Kreuzberg ist ein Sommerfest

Himmel: blau, Temperatur: um die 25 Grad - und beim Myfest in Kreuzberg ist es voll. Ein paar Fotos:

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+++ 14.12 Uhr - Die Demo fällt aus

Eine für 13.00 Uhr angemeldete sogenannte Revolutionäre-1.Mai-Demonstration in Kreuzberg fand nach Angaben eines Polizeisprechers nicht statt. Gründe dafür nannte der Sprecher nicht. Die Veranstalter hatten mehrere Tausend Teilnehmer erwartet.

+++ 13.53 Uhr - Alles gut bei den Gewerkschaften

Die Polizei meldet: "Ohne Vorkommnisse verliefen auch in diesem Jahr die vom Deutschen Gewerkschaftsbund organisierten traditionellen Aufzüge zum 1. Mai." Bei der Anschlusskundgebung am Brandenburger Tor forderte der Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW, Ulrich Thöne, eine Anhebung des Spitzensteuersatzes für Reiche. Die Wohlhabenden in Deutschland müssten stärker besteuert werden, auch um eine Qualitätsoffensive im Bildungswesen zu finanzieren. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) kritisierte Niedriglöhne und das Unionsmodell zum Mindestlohn. „Die jüngsten Vorschläge der Union sind das Gegenteil einer glaubwürdigen Lösung der Mindestlohnfrage, die längst überfällig ist“, sagte der SPD-Politiker. Berlins Arbeitssenatorin Dilek Kolat, forderte die Unternehmen in der Hauptstadt auf, mehr Jugendlichen einen Ausbildungsplatz zu bieten. 14.000 Berliner unter 25 Jahren hätten keine abgeschlossene Berufsausbildung, teilte sie mit.

+++ 13.45 Uhr - Demonstranten stoppen Neonazi-Aufzug

Blick nach Brandenburg: Mit einer spontan angemeldeten Demonstration haben mehrere hundert Menschen in Wittstock (Ostprignitz-Ruppin) einen Neonazi-Aufzug vorerst gestoppt. Sie versammelten sich an einem Bahnübergang, unter ihnen war auch Finanzminister Helmuth Markov (Linke). Brandenburg sei tolerant und friedlich, sagte er der Nachrichtenagentur dpa. „So ein Gedankengut darf nie wieder Platz bekommen.“ Die mehr als 100 Neonazis waren zwar am Mittag am Bahnhof aufgebrochen, kamen aber wegen der spontanen Versammlung nicht weit. Laut Polizei verliefen die Proteste friedlich.

+++ 11.28 Uhr - Mehrere Tausend bei DGB-Kundgebung

Auf Veranstalterseite war im Vorfeld die Rede davon gewesen, man erwarte bis zu 20.000 Teilnehmer. Nun heißt es beim DGB, es seien wohl 5000 Menschen bei der traditionellen 1. Mai-Demonstration des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) gewesen.

+++ 10.00 Uhr - Heraus zum 1. Mai - auf Rollschuhen

Der "Tag der Arbeit" ist nicht zuletzt auch eine Veranstaltung der Gewerkschaften. Am Morgen machten sich die Teilnehmer zur zentralen Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) auf den Weg - zu Fuß und auf Rädern. Auf drei Routen ging es Richtung Platz des 18. März: erstens per pedes, zweitens als Skater- und Fahrradkorso und drittens als Motorradkors.

+++ 0.00 Uhr - Mit Google zum 1. Mai

Der Suchmaschinenkonzern Google begeht den ersten Mai mit einem "Doodle", heißt: Mit einer Grafik, die statt des üblichen Google-Logos auf der Google-Startseite erscheint. Das tut Google zu besonderen Anlässen. Klickt man auf das Spezial-Logo, sucht Google nach einem bestimmten Begriff oder Namen, heute also: nach der Suchphrase "Tag der Arbeit". Gezeigt wird, so sieht es aus, ein Werktätiger aus der metallverarbeitenden Industrie, der ein mit beiden Armen einen Google-Schriftzug stemmt.

+++ Live-Blog zum 1. Mai in Berlin

Auch in diesem Jahr berichtet die Redaktion von Morgenpost Online live über den 1. Mai in Berlin. Unsere Reporter sind in der Stadt unterwegs; wir dokumentieren, was sicht tut.

In der Walpurgisnacht war es - für Berliner Verhältnisse - ruhig geblieben. Zu einer abendlichen Demonstration durch den Ortsteil Wedding waren laut Polizei bis zu 3300 Teilnehmer gekommen - weit mehr als erwartet. Mit dem Protestzug unter dem Motto „Nimm was Dir zusteht“ sollte ein Zeichen gegen soziale Ausgrenzung gesetzt werden. Krawalle blieben aus - vereinzelt warfen Demonstranten Flaschen, Steine und Böller. Entlang der Demonstrationsroute im früheren Arbeiterbezirk Wedding hatten Vermummte auf mehreren Dächern bengalische Feuer gezündet. Die Protestaktion war vorzeitig beendet worden, nachdem etwa 200 schwarz gekleidete Demonstranten eine Menschenkette bilden wollten und die Polizei einschritt.

Es seien acht Polizisten leicht verletzt worden, sagte der Polizeisprecher. Es habe etwa 20 Festnahmen gegeben. Die amtierende Polizeipräsidentin Margarete Koppers bezeichnete den Einsatz der Beamten als sehr gelungen. „Das ist ein gutes Zeichen für den 1. Mai.“ Die Polizei habe sich nicht provozieren lassen. Rund 3200 Beamte waren im Einsatz.

Unsere Video-Reporter haben die Walpurgisnacht dokumentiert

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Am 1. Mai wird die Berliner Polizei von rund 3000 Beamten der Bundespolizei und aus anderen Ländern unterstützt. insgesamt rund 7000 Beamte sind im Einsatz. Die Polizei agiert auch in diesem Jahr mit einer Doppelstrategie. Innensenator Frank Henkel (CDU) hatte zuvor bekräftigt, die Polizei halte sich zurück, solange es friedlich zugehe. Bei Straftaten werde aber konsequent eingeschritten.

In diesem Jahr muss sich die Polizei auf neue Einsatzorte einstellen: Die bis zu 15.000 erwarteten Teilnehmer der "Revolutionären 1. Mai-Demo" am Abend ziehen erstmals aus Kreuzberg heraus bis ins Regierungsviertel. Dabei passiert der Demonstrationszug auch mehrere Bundesministerien.

Das ist die Route der "Revolutionären 1. Mai-Demo"

Seit 1987 war es im Zusammenhang mit dieser Demonstration immer wieder zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen. Innensenator Henkel erwartet allerdings keine Zunahme bei der Gewalt. Für eine „neue Qualität“ gebe es keinerlei Erkenntnisse, sagte der Senator. Die Aufrufe im Internet und in kursierenden Flugblättern bewegten sich auf dem Niveau der Vorjahre.

Henkel und Koppers tragen erstmals die politische Verantwortung rund um den 1. Mai. Die Hauptstadt-Polizei wird von Bundespolizisten sowie Beamten aus mehreren Bundesländern unterstützt. Im Vorjahr waren rund um den 1. Mai rund 100 Polizisten verletzt worden. 161 Störer waren festgenommen worden - wesentlich weniger als in den Jahren zuvor.

Der Vorsitzende des Innenausschusses im Abgeordnetenhaus, Peter Trapp (CDU), bescheinigte der Polizei in der Walpurgisnacht ein besonnenes Vorgehen. Grünen-Abgeordneter Benedikt Lux meinte, es sei so ruhig wie noch nie geblieben. Die Serie des friedlichen Protests setze sich fort.

Im Mauerpark in Prenzlauer Berg feierten mehr als 1000 Menschen friedlich die Walpurgisnacht. Am Boxhagener Platz, wo es in der Vergangenheit Veranstaltungen zur Walpurgisnacht und anschließend teils gewalttätige Auseinandersetzungen gegeben hatte, hatten sich am Vorabend des 1. Mai rund 150 Menschen eingefunden.