Türkischer Bund

Kolat würde für Ehefrau auf sein Amt verzichten

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Der Geschäftsführer des Türkischen Bundes Berlin-Brandenburg, Kenan Kolat, kündigt einen Postenverzicht zugunsten der Karriere seiner Frau Dilek an. Falls sie Arbeits- und Integrationssenatorin werden sollte, wolle er sich beruflich anders orientieren, sagt er.

Im Fall der Ernennung der SPD-Politikerin Dilek Kolat zur neuen Berliner Integrationssenatorin will ihr Ehemann seinen Job beim Türkischen Bund Berlin-Brandenburg aufgeben. Kenan Kolat sagte dem rbb am Freitag, falls seine Frau Senatorin werde, wolle er sich eine andere berufliche Orientierung suchen.

Die Ernennung der stellvertretenden SPD-Fraktionsvorsitzenden Dilek Kolat als neue Arbeits- und Integrationssenatorin gilt als wahrscheinlich. Es wurden aber Bedenken im Zusammenhang mit der Funktion ihres Ehemanns laut, da der Türkische Bund wichtiger Empfänger von Fördermitteln dieses Ressorts ist. Das könnte den Verdacht wecken, hier würden private und dienstliche Interessen verquickt.

Kenan Kolat sagte: „Es soll nicht der Eindruck entstehen, es gibt einen Filz.“ Seine ehrenamtliche Aufgabe als Bundesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland will er aber behalten.

Dilek Kolat, 44 Jahre alte Bankerin, die in der Türkei geboren wurde, hat gute Chancen, erste Berliner Senatorin mit Migrationshintergrund zu werden. Sie könnte für die SPD das Ressort für Arbeit, Integration und Frauen übernehmen. Als Sprecherin der Parteilinken und der wichtigen Frauen-Lobby kommt Klaus Wowereit kaum daran vorbei, sie in den Senat zu holen.

( dpa/sei )