In der Nähe des Bürohauses der Firma Pepper in Berlin-Charlottenburg sind zwei Brandsätze entdeckt worden. Im Oktober hatte ein unbekannter Täter auf die Tochter der Unternehmerfamilie geschossen. Ob die beiden Taten in Zusammenhang stehen, ist noch unklar.

In Berlin-Charlottenburg ist am Montagmorgen ein Brandsatz am Ernst-Reuter-Platz gefunden worden. Wie Morgenpost Online erfuhr, wurde er an einem Gebäude deponiert, das zum Unternehmen des 58-jährigen Christian Pepper gehört. In der Nähe wurde wenig später ein zweiter Sprengkörper entdeckt. Auch dieser war in einem Pappkarton auf einem Fenstervorsprung abgelegt.

Ein Angestellter einer Firma hatte gegen 10.30 Uhr auf dem Fensterbrett eines Büros einen verdächtigen Karton entdeckt und die Polizei alarmiert. Wenig später wurde dann ein zweiter Gegenstand gefunden.

Das Gebäude an der Ecke Otto-Suhr-Allee, in dem sich auch eine Filiale des Computerhändlers Gravis befindet, wurde vorsorglich evakuiert. Kriminaltechniker waren vor Ort, um die Sprengkörper zu untersuchen. Der Straßenverkehr am Ernst-Reuter-Platz war nicht davon betroffen.

In der Nähe der Fundstelle am so genannten "Osram-Hochhaus" befindet sich auch das Büro- und Geschäftshaus der Vermögensverwaltung Pepper.

Erst Anfang Oktober war ein 32 Jahre alter Wachmann vor dem Anwesen der Familie in Bad Saarow angeschossen worden, als ein maskierter Mann mehrere Schüsse auf die Tochter von Christian Pepper abgegeben hatte. Louisa Pepper (23) blieb unverletzt, der Wachmann (31) wurde lebensgefährlich verletzt. Von dem Täter fehlt bisher jede Spur. Inzwischen hat die Familie eine Belohnug von 50.000 Euro für die Ergreifung des Attentäters ausgesetzt.

Ob die nun gefundenen Bomben mit der Tat in Zusammenhang stehen, ist noch unklar. Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt ermittelt. Ersten Ermittlungen zufolge waren beide Brandvorrichtungen durchaus einsatzfähig.

Bereits im August 2011 war die Unternehmergattin Petra Pepper (58) in dem Kurort niedergeknüppelt und schwer verletzt worden. Danach hatte die Familie einen privaten Wachschutz engagiert. Der 2003 gestorbene Immobilieninvestor Karl Heinz Pepper hatte unter anderem das Europacenter am Kurfürstendamm in Berlin errichtet.

In Bad Saarow haben indessen Polizeibeamte das Gelände in Tatortnähe erneut unter die Lupe genommen. „Seit Freitag werden Spuren gesichert, Wege vermessen, die Tat technisch rekonstruiert“, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Die gewonnenen Erkenntnisse und andere Ermittlungsergebnisse sollen in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY...ungelöst“ an diesem Mittwoch vorgestellt werden.

Die Polizei veröffentlichte am Montag ein neues Phantombild von dem mutmaßlichen Schützen. Er soll etwa 1,70 bis 1,80 Meter groß sein. Bekleidet war er mit Jacke und Hose aus Militärtarnstoff, Stiefeln und Handschuhen. Unter dem Helm mit Netz soll der Mann eine Brille getragen haben.