Nach den Anschlägen auf die Bahn in Berlin und Umgebung sucht die Polizei jetzt bundesweit nach Brandsätzen. Erste Details zum Vorgehen der Täter wurden bekannt.

Nach den Brandanschlägen auf die Bahn im Großraum Berlin werden immer mehr Details zum Vorgehen der unbekannten Täter aus der linksextremistischen Szene bekannt. Laut „Bild am Sonntag“ suchen die Ermittler nun bundesweit nach blauen Brotboxen an Bahntrassen, in denen sich elektronische Zünder und Brandbeschleuniger befinden. Solche Boxen wurden demnach bei den Anschlägen verwendet.

Ein Sprecher der Bahn sagte dem Blatt lediglich: „Wir kontrollieren seit Montag deutschlandweit neuralgische Punkte nach auffälligen Gegenständen.“

Dem Bericht zufolge befanden sich in den bisher sichergestellten Plastikboxen ein selbstgebauter Zünder mit einer gelöteten Platine und Zeitschaltuhr, Grillanzünder und Plastikteile. Diese waren mit schwarzen Kabeln zum Zünder verbunden.

An diesen blauen Boxen haben die Bahnattentäter jeweils zwei bis sieben mit Brandbeschleuniger gefüllte Plastikflaschen gelegt. Die Flüssigkeit wird normalerweise beim Grillen eingesetzt. Insgesamt haben die Ermittler in den vergangenen Tagen 38 Flaschen sichergestellt. Die Bauanleitung zum Brandsatz steht in Internetforen der linken Szene. Zwei von 18 Brandsätzen waren in Kabelschächten neben den Bahngleisen gezündet worden.

Nach dem Fund zahlreicher Brandsätze an Bahnanlagen im Raum Berlin ermittelt die Bundesanwaltschaft weiterhin gegen unbekannte Täter wegen verfassungsfeindlicher Sabotage. Das sagte ein Sprecher der Behörde am Freitag in Karlsruhe. Insgesamt seien seit Montag in Berlin und Brandenburg 18 Brandsätze an 9 verschiedenen Tatorten abgelegt worden, zwei der Brandsätze seien gezündet worden.