In der Nacht zu Sonnabend haben Unbekannte auf dem ehemals besetzten Haus an der Liebigstraße 14 ein Feuer gelegt. Die Feuerwehr rückte mit fünf Löschzügen an, Hubschrauber waren über Friedrichshain auf Tätersuche im Einsatz.

In der Nacht zum Samstag alarmierten gegen 1 Uhr Anwohner der Liebigstraße in Friedrichshain die Feuerwehr. Sie hatten einen Brand auf dem Dach des früher besetzten Hauses Liebigstraße 14 entdeckt.

Fünf Feuerwehrlöschzüge rückten an, der Brand konnte nach einer halben Stunde unter Kontrolle gebracht und gelöscht werden. Die Polizei sperrte die umliegenden Straßen für den Autoverkehr. Ein Hubschrauber kreiste über Friedrichshain. Nach Informationen von Morgenpost Online hatten die Nachbarn beim Notruf auch von mehreren vermummten Personen auf dem Dach von Liebig14 berichtet. Das Haus wird derzeit für den Bezug saniert.

Die Suche nach den zuvor auf dem Dach bemerkten Personen blieb trotz Einsatz eines Hubschraubers erfolglos. Der Staatsschutz ermittelt, da ein politischer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden kann. Zum Schaden kann die Polizei derzeit noch nichts sagen.

Der Altbau in der Liebigstraße 14 war im Jahr 1990 besetzt worden. Zeitweise hatten die Bewohner Mietverträge, die aber gekündigt wurden, als das Haus Ende der 90er Jahre von zwei Privatpersonen gekauft worden war.

Bei der Räumung durch den Gerichtsvollzieher am 2. Februar 2011 war ein Großaufgebot der Polizei von 2500 Mann im Einsatz. Bei den anschließenden Kundgebungen kam es zu Ausschreitungen, bei denen 61 Polizeibeamte leicht verletzt wurden. 82 Personen wurden vorläufig festgenommen. Nach Angaben eines Justizsprechers hat die Staatsanwaltschaft bisher gegen 16 Personen Anklage erhoben.

Seitdem kam es immer wieder zu Vorfällen. Schon im Februar wurde ein Brandanschlag auf das Gebäude aus geübt. Nach Polizeiangaben fuhren vor wenigen Wochen etwa 20 vermummte Personen in mehreren Fahrzeugen vor, warfen Pflastersteine gegen die Hausfassade und flüchteten. Mehrere Scheiben wurden beschädigt.

Auf der von der radikalen Szene gern genutzten Internetseite Indymedia hieß es jüngst: „Wir geben erst Ruhe, wenn Suitbert B. (einer der Eigentümer; die Red.) ruht, das Haus unvermietbar als Baulücke einen neuen Wagenplatz ermöglicht oder der ganze Kiez an seiner eigenen Yuppie-Sch… erstickt“.