Berlin. CDU und SPD einigen sich auf eine weitreichende Erweiterung des Verkehrsnetzes der S- und U-Bahn. Auch in Straßen wird investiert.

Zu den größten Streitpunkten im Wahlkampf um das Rote Rathaus gehörte das Thema Mobilität. Hier zeigten sich große Unterschiede zwischen CDU und SPD. Konsens gab es hingegen darüber, dass der Verkehr in der Hauptstadt viele offene Baustellen hat. Der 135-seitige Koalitionsvertrag zeigt, auf welche Vision der designierte Senat sich geeinigt hat.

Mit Geldern von Bund und Brandenburg: S- und U-Bahnverlängerungen

CDU und SPD haben den Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs in Berlin und die Zusammenarbeit mit dem Bund und dem Land Brandenburg vereinbart. „Dazu gehören S- und U-Bahnlinien ebenso wie die Straßenbahn, mit denen wir vor allem auch in den Außenbezirken das Mobilitätsangebot verbessern wollen“, heißt es dazu.

Lesen Sie auch: Bauziel beibehalten: So wollen CDU und SPD Wohnraum schaffen

Konkret sollen die folgenden S-Bahn-Netzerweiterungen fortgeführt werden: Siemensbahn Jungfernheide-Gartenfeld; S75 von Wartenberg über Malchow bis zur Sellheimbrücke. „Ebenso wollen wir den Nahverkehrsplan so anpassen, dass die S75 schnellstmöglich wieder bis zum Westkreuz und mindestens im 20-Minuten-Takt über die Stadtbahn geführt wird“.

Mehr zum Thema: CDU und SPD gehen Verwaltungsreform an – mehr Bodycams

Die begonnenen U-Bahn-Planungen zur Netzerweiterung sollen fortgesetzt werden: U2 bis Pankow Kirche, U3 bis Mexikoplatz (mit Anschluss zur S-Bahn), U7 zum Flughafen BER sowie bis Heerstraße Nord und U8 bis Märkisches Viertel.

Geprüft werden sollen darüber hinaus die Verlängerungen: U2 nach Französisch Buchholz sowie nach Falkenhagener Feld, U3 nach Falkenberg sowie nach Düppel bis zur Stammbahn, U6 nach Lichtenrade, U8 über Wilhelmsruher Damm bis zur Bezirksgrenze Pankow, U9 nach Lankwitz und nach Pankow-Kirche, U10 vom Alexanderplatz über Weißensee und Malchow nach Buch sowie U11 vom Alexanderplatz nach Marzahn.

Auch interessant: Koalition vereinbart Milliardenspritze für Klimaschutz

Auch ins Straßennetz wird investiert – Sozialticket für neun Euro

Auch der Bau von Straßenbahnstrecken soll vorangetrieben werden. Die Straßenbahn-Anbindung des Ostkreuzes und die Strecke Hauptbahnhof–Turmstraße soll vollendet werden. Die folgenden Aus- und Neubauprojekte sind geplant: Mahlsdorf (62), Turmstraße-Jungfernheide (M5, M8, M10), Weißensee (Pasedagplatz)–Heinersdorf–S-Bhf. Pankow (12), Jungfernheide–Urban Tech Republic–Schumacher Quartier.

Konkret soll mit einem unbefristeten 29-Euro-Ticket für alle und einem Sozialticket für 9 Euro der ÖPNV als klimafreundliches Fortbewegungsmittel attraktiver gemacht werden. „Wir streben dabei eine Lösung unter dem Dach des VBB an“, heißt es dazu. Ebenfalls in Abstimmung mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) soll eine Ausweitung des Tarifbereichs B auf den ersten Bahnhof außerhalb des Stadtgebiets zur Verringerung von Pendlerverkehr auf der Straße geprüft werden.

Im Rahmen eines länderübergreifenden Konzepts sollen Park-&-Ride und Bike-&-Ride-Stellplätze am Stadtrand und vor den Toren Berlins ausgebaut werden: „Wir wollen perspektivisch mehr als 10.000 Abstellplätze für Kraftfahrzeuge und Fahrräder schaffen.

Die Koalition priorisiert, welche Radverkehrsprojekte aus dem Radverkehrsplan sie in dieser Legislaturperiode umsetzt. Bestehende Radwege sollen saniert und sichere Radspuren einrichtet werden.

Hier finde Sie den Koalitionsvertrag in voller Länge: https://spd.berlin/koav/