Wie der Verein „no abuse in internet“ (naiin) in Berlin erklärte, stellen sie bei dem Internet-Kurznachrichtendienst Links zu entsprechenden Websites, Filmen und Bildern ein. „Verborgen hinter meist harmlos klingenden Nutzernamen twittern Pädophile vor allem, weil es ihnen die Möglichkeit bietet, Kinderpornografie einfach und schnell zu verbreiten“, erläutert Dennis Grabowski, Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins, der sich für die Bekämpfung von Internet-Kriminalität einsetzt. Naiin wurde nach eigenen Angaben im Jahr 2000 von der Internet-Industrie zusammen mit Verbänden, Initiativen und Privatleuten gegründet.
„Unterm Strich werden immer mehr Tweets mit Links auf kinderpornografische Internet-Inhalte gepostet“, erklärte Grabowski unter Verweis auf die steigende Zahl an Hinweisen zu Twitter-Blogs, die bei der von Naiin betriebenen internationalen Beschwerdestelle für illegale Inhalte im Internet eingehen. Häufig geht es demnach den pädophilen Twitter-Nutzern auch darum, sich gegenseitig darüber zu informieren, wenn kinderpornografische Websites gelöscht oder gesperrt werden.
Über Twitter würden dann auch die neuen Adressen (URLs) mitgeteilt. Damit werde der Mikroblogging-Dienst für Kinderporno-Konsumenten zu einem nützlichen Informationssystem, sagte Grabowski. Pädophile setzten dabei vor allem auf die scheinbare Unverfänglichkeit von Twitter und die Größe der Twitter-Gemeinde, um lange Zeit unentdeckt zu bleiben.