Ernährung

"Antifalten-Pizza" erhitzt die italienischen Gemüter

Foto: AR RSI JK**TOK** / AP

Acht Sorten Gemüse und ein Teig aus Vollkornmehl gehören zur jüngst erfundenen Antifalten-Pizza. Den wahren Pizza-Freunden ist vor allem der Ruccola ein Dorn im Auge. Außerdem: Teig aus Vollkorn geht nicht richtig auf. Und überhaupt: Der Öko-Pizza fehlt der charakteristische Rand. So.

Eine von einem Ernährungswissenschaftler erfundene „Antifalten-Pizza“ hat in Italien die traditionsbewussten Anhänger des Nationalgerichts auf die Barrikaden gebracht. Der gesunde Teigfladen namens „Primula“ werde aus Vollkornmehl gebacken und mit mindestens acht Gemüsesorten belegt, berichtete die Zeitung „La Stampa“. Dies erregte umgehend den Zorn des „Vereins für die wahre neapolitanische Pizza“, der auch schon gegen den – inzwischen weit verbreiteten – Verkauf von Pizzastücken zu Felde gezogen war. Eine Pizza mit Ruccola darauf sei das bislang letzte „Sakrileg“ gegen eine jahrhundertealte Tradition, monierte der Verein. Die Verwendung von Vollkornmehl verhindere zudem, dass der Teig richtig aufgehe. Dadurch fehle der Öko-Pizza der charakteristische Rand.

Zu den Zutaten der von Eugenio Luigi Iorio von der Universität Neapel und dem Restaurantbesitzer Cosimo Mogavero komponierten Pizza gehören Tomaten, Ruccola, Knoblauch, Zucchini, Basilikum, Champignons, Karotten und Spinat – Kräuter und Gemüse, die der Hautalterung vorbeugende Antioxidantien enthalten. Sie soll ungefähr drei Mal so viele Ballaststoff enthalten wie eine gewöhnliche Pizza. Die Kritik der Puristen beeindruckte laut „La Stampa“ zumindest Papst Benedikt XVI. wenig: Dem 80-jährigen Oberhaupt der katholischen Kirche habe eine Kostprobe der Antifalten-Pizza bei einer Feier gut gemundet.

( AFP/cl )