Bussi-Fotos

Bei Udo Walz ist Küssen auf jeden Fall geboten

| Lesedauer: 4 Minuten
Alexandra Kilian

Foto: Amin Akhtar

Berlins bekanntester Friseur Udo Walz hat seinen 69. Geburtstag mit vielen Gästen und vielen Kuss-Fotos gefeiert. Ein Gespräch über die „Bussel-Gesellschaft“, das Abnehmen und den Ruhestand.

„Radio aus“, sagt Udo Walz. Im Salon des Friseurs an der Uhlandstraße ist Vollbetrieb. Für das Interview zu den Kuss-Fotos mit Klaus Wowereit befiehlt der 69-Jährige Ruhe für das Gespräch mit der Berliner Morgenpost.

Berliner Morgenpost: Ist Küssen bei Ihnen Pflicht?

Udo Walz: Pflicht nicht, aber das Fest war sehr familiär. Die Leute haben es geliebt. Wir sind erst um halb vier nach Hause. Und wir sind doch eine Bussel-Gesellschaft. In München haben wir „Bussi, Bussi“ gesagt, in Wien auch, das ist auf der ganzen Welt so üblich. In der Schweiz, in Frankreich – da küsst man sogar drei Mal. Ja, das war ein „Bussel, Bussel“-Fest.

Mich hat gewundert, dass auf keinem der Feierbilder Ihr Ehemann geküsst wurde.

Ja, das hat mich auch gewundert.

Er war aber da?

Ja, sicher. (Er lacht.) Er hat aufgelegt, er ist ja DJ. Dann hat die Anastasia von MTV noch aufgelegt, das war ein Geschenk. Ich habe noch eine Reise nach Marrakesch bekommen von meinen Freunden. Professor Norbert Haas mit Frau, Jeanette Hain, Klaus Wowereit, Sabine Christiansen, Barbara Becker, Janine White, Katharine Mehrling, die „La Vie en Rose“ gesungen hat, waren da. Nur 70 Leute – es war ein Hammerfest.

Und was hat Ihnen Ihr Mann geschenkt?

(Er hebt den Arm, schüttelt die silbernen Armkettchen daran.) Von Patrik Muff aus München, ich liebe so was. Ich werde oft gefragt, warum ich so viele davon am Arm habe. „Damit du mich fragst“, sage ich dann.

Sie provozieren ja gern mal.

Nein, ich bin sehr schlicht. Ich trage zum Beispiel Kleidung von Yamamoto und Miyake, damit man die Fülle nicht so sieht. Und ich habe abgenommen – elf Kilo! Mit so einem Eiweiß-Drink habe ich das gemacht.

Nehmen Sie selbst noch alle Termine wahr? Oder nur die Promi-Anfragen?

Nein, davon leben wir doch. Ich nehme jeden Kunden an, viele aus der Schweiz, aus Stuttgart, Zürich, Basel, sogar Idaho.

Welche Frisur würden Sie nie machen?

Eine luftgetrocknete Dauerwelle.

Wollte Ihre Kundin Angela Merkel je so etwas haben?

Nein, ich bin ein großer Fan von Angela Merkel. Sie hatte mal einen Pagenkopf – und es ist mir gut gelungen, das ein bisschen weicher zu machen. Ich finde sie fantastisch, sie macht gute Sachen. Ich bin auch nur wegen ihr in die CDU eingetreten.

Verträgt das denn die Freundschaft zu Klaus Wowereit, SPD?

Das ist mir egal. Ich gehe zwar zur Wahl, aber sonst bin ich nicht politisch engagiert. Ich habe inzwischen auch Eva Longoria, George Clooney, Charlize Theron, Gwyneth Paltrow als Kunden gewonnen.

Und bei wem zittern die Hände noch?

Bei Claudia Schiffer war es mal so. Da bin ich extra nach New York eingeflogen worden. Vor langer Zeit. Alle haben gesagt, die wird mal ganz berühmt, sie war 18 – und da war ich aufgeregt, ich weiß nicht, warum. Jetzt zittern meine Hände nur noch, bis der erste Schnitt gemacht ist.

Schon mal jemanden verschnitten?

Ich bin sicher, dass es Leute gibt, denen es nicht gefallen hat. Aber konsequent jemanden verschnitten habe ich noch nicht.

Und wann hören Sie auf zu schneiden?

Ich höre nicht auf, solange ich noch Anmeldungen habe. Solange die Leute kommen, mache ich weiter.

Na, dann hören Sie wohl nie auf.

Nee, nein, doch. Ich werde auch im Rollstuhl noch hier reindonnern. Ich habe Glück, dass der Beruf mein Hobby ist. Ich habe ein schönes Zuhause, aber ich wüsste nicht, was ich da machen sollte.

Was ist zum 70. Geburtstag im kommenden Jahr geplant?

Da ist die Hölle los. Ich bin ja ein Mensch, der gern feiert. Ich finde, man muss feiern, Und das wird zum 70. so sein. Da miete ich wieder was Großes, und es gibt viel Programm.

Und Carsten – und viele Küsse.

(Er lacht.) Ja, und es wird wieder viel geküsst. Man hat sich ja lieb.

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