Der Berliner Prominenten-Friseur Udo Walz wird seine Schere weglegen. „Ab 2013 will ich keine Haare mehr schneiden“, sagte Walz am Dienstag
Walz, der als Friseur von bekannten Persönlichkeiten wie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) oder Moderatorin Sabine Christiansen bekannt geworden war, begründete den Rückzug mit seinem Alter. „Ich bin ja schon 68.“ Jetzt sollten die Jüngeren ran.
Walz will allerdings seine Friseur-Läden behalten, dort aber hauptsächlich beraten. Außerdem wolle er als Schauspieler arbeiten, sagte er der „Bild“. Denn in Rente möchte er noch nicht gehen. „Arbeiten macht mir tierischen Spaß“, sagte er.
Und so muss sich Kanzlerin Merkel auch keinen neuen Friseur suchen. Ein paar Stammkunden möchte er behalten. „Ich liebe Haareschneiden. Das ist mein Hobby.“
Acht Salons in Berlin
Walz, von der „Bild“ als „Berlins Regierender Friseurmeister“ tituliert, ist nicht nur für Merkels Frisur bekannt, er schnitt auch Stars wie Marlene Dietrich, Romy Schneider und Julia Roberts die Haare. In Berlin hat der Schwabe acht Salons, auf Mallorca zwei.
Walz beruft sich auf Vidal Sassoon: „Der Kopf ist rund und was Neues gibt es nicht mehr.“ Er glaube nicht, dass die Leute sich noch von einem 70-Jährigen die Haare schneiden lassen wollten. „Irgendwann muss man auch mal lassen können.“ Er habe ein tolles Team, in seinem Salon bleibe er präsent.
Derzeit legt Walz noch selbst Hand an, er habe zwischen sechs und zehn Kundinnen am Tag. Einige Frauen kommen demnach extra angereist und lassen sich für 120 Euro die Haare machen. „Viele Männer schenken ihren Frauen ein Wochenende in Berlin und einen Besuch bei Udo Walz. Das ist ganz toll.“ Auch auf anderen Felder ist der Friseur aktiv, so wirbt er für einen Himbeersekt namens Udo.
Walz und seine Finger
Walz hat derzeit aber noch mehr Projekte. „Ich werde Filmstar“, sagt er. So stand er gerade erst für eine Folge der ZDF-Serie „Soko Stuttgart“ vor der Kamera.
Erst kürzlich verriet Walz, der seit 1969 insgesamt acht Haarsalons eröffnete, dass er sich seine Finger versichern ließ. „Wenn meinen Fingern etwas passiert, bekomme ich zwei Millionen", offenbarte er gegenüber der „BZ“. „Ich wollte mich absichern, für den schlimmsten Fall. Dafür zahle ich jeden Monat ein.“ dpa/sei