Das Entsetzen über diese Nachricht war groß. Zumindest bei nicht wenigen führenden Berliner Köpfen. Udo Walz hört auf, hieß es vor wenigen Wochen. Gibt die Schere ab, die er seit 1969 in der Hauptstadt geschwungen hat – zunächst in einem Geschäft in der Fasanenstraße, mittlerweile in acht Salons. Stammkunden des 68-Jährigen, darunter auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, fürchteten um ihre Frisur.
Völlig zu Unrecht, wie der Coiffeur nun sagt. Er werde lediglich ein bisschen kürzer treten, erklärt Udo Walz. Aber nicht sofort, erst zum 70. Geburtstag in zwei Jahren. „Das soll bedeuten, dass ich mich noch mehr der Beratung statt dem Schneiden widmen möchte.“ Dennoch: Von einem radikalen Einschnitt könne keinesfalls die Rede sein. Er habe nicht die Lust am Schneiden verloren, so Walz.
„Dieser Beruf ist ja meine Profession. Ich möchte gar nichts anderes tun. Ich könnte nicht den ganzen Tag zu Hause sitzen.“ All jene, die von ihm persönlich gestylt werden wollten, bekommen weiterhin einen Termin. Das dürften nicht wenige sein.
Schließlich gilt der Friseur noch immer als einer der Gefragtesten der Stadt, wenngleich die Konkurrenz ungemein größer geworden ist. Um seine potenziellen Nachfolger macht er sich deshalb keine Gedanken, erzählt Walz weiter. „Ich kann nur sagen, ich habe viele gute Mitarbeiter und Kollegen in der Branche, da wird sich schon jemand finden.“