Berlin. Eine neue Corona-Variante bereitet Forschenden Sorge. Sie fürchten bereits die nächste Welle. Was bisher über BA.2.75 bekannt ist.
- In vielen Ländern sind die Corona-Zahlen in den vergangenen Wochen deutlich angestiegen
- Grund dafür ist die ansteckendere Omikron-Variante BA.5
- Nun haben Forscher eine neue Corona-Variante entdeckt. Forscher zeigen sich beunruhigt
Die aktuelle Corona-Welle ist noch nicht vorbei. Doch Forschenden zufolge müssen wir uns vielleicht jetzt schon auf einen nächsten massiven Anstieg der Zahlen gefasst machen. Denn eine neue Omikron-Variante – mit der Bezeichnung BA.2.75 – sorgt bei Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern für Beunruhigung.
So warnt der Genetiker Ulrich Elling vom Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) auf Twitter, dass die elf Mutationen, die BA.2.75 von der aktuell in Deutschland vorherrschenden Variante BA.5 unterscheiden, eine weitere Welle ermöglichen könnten, da die BA.5-Immunität möglicherweise nicht schützt.
Corona-Variante: BA.2.75 breitet sich offenbar schnell aus
Noch sei dies höchst spekulativ, erklärt der Wissenschaftler, der sich mit der Sequenzierung von Coronavirus-Proben beschäftigt. Wie gefährlich BA.2.75 tatsächlich ist und welche Auswirkungen die Variante auf die Pandemie hat, lässt sich demnach noch nicht absehen. Doch auch andere Experten, wie der Virologe Tom Peacock vom Imperial College London, mahnen, die Variante "genau im Blick zu behalten". Das begründet Peacock unter anderem mit den vielen Veränderungen des Spike-Proteins.
Denn mit diesem Baustein dockt das Virus an Zellen an, um sie zu befallen. Ist das Spike-Protein durch Mutationen stark verändert, besteht die Gefahr, dass durch eine Impfung oder Infektion gebildete Antikörper das Virus weniger gut erkennen und bekämpfen können. Peacock zufolge scheint sich die Variante stark zu vermehren und geographisch weit auszubreiten.
BA.2.75: Corona-Variante wohl bereits in acht Ländern aufgetreten
Darauf deuten auch Aussagen des australischen Daten-Spezialisten Mike Honey. Demnach wurde BA.2.75 bisher am häufigsten in Indien nachgewiesen. Honey spricht auf Twitter von einem "extrem schnellen Anstieg". Außerdem breite sich die Subvariante auch schnell auf andere Länder aus, erklärte Honey mit Verweis auf einen Datensatz: Die Variante wurde neben Indien auch in Deutschland, Australien, Kanada, Japan, Neuseeland, Großbritannien und den USA nachgewiesen.
Im jüngsten Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) vom vergangenen Donnerstag (30. Juni) taucht BA.2.75 allerdings noch nicht auf. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich bisher nicht geäußert. (fmg)
Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.
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